London (awp/awp/sda/reu) - Grossbritanniens umsatzstärkste Supermarktkette Tesco hat in den ersten sechs Monaten des Bilanzjahres 2020/21 trotz höherer Umsätze in der Corona-Pandemie weniger verdient. Als Gründe nannte der seit Anfang Oktober amtierende Vorstandschef Ken Murphy am Mittwoch höhere Kosten wegen Corona und Verluste bei der Tesco Bank.

Die Belastungen hätten den Umsatzzuwachs mehr als aufgezehrt. Murphy rechnet allerdings damit, aufzuholen und im Gesamtjahr einen Betriebsgewinn mindestens auf Vorjahreshöhe zu erzielen.

"Es ist meine Aufgabe, die Dynamik im Geschäft aufrechtzuerhalten und uns darauf zu konzentrieren, ein glänzendes Weihnachtsfest zu liefern", sagte der ehemalige Manager der Apothekenkette Walgreens Boots Alliance. Es gebe derzeit keine Pläne, sich aus weiteren Auslandsmärkten zurückzuziehen. Tesco will noch in diesem Jahr das Geschäft in Thailand und Malaysia verkaufen und zieht sich auch aus Polen zurück.

Bei einem Umsatzplus im ersten Halbjahr von 6,6 Prozent auf 26,7 Milliarden Pfund (29,3 Milliarden Euro) sank das Betriebsergebnis um 15,6 Prozent auf 1,037 Milliarden Pfund. Die Tesco Bank verzeichnete derweil einen Verlust von 155 Millionen Pfund. Im Gesamtjahr erwartet die Sparte ein Minus von 175 bis 200 Millionen Pfund. Dennoch gebe es keine Pläne, die Tesco Bank zu verkaufen, sagte Murphy.

Tesco hatte bereits im Frühjahr angekündigt, dass sich die Kosten im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie 2020/21 auf 1,05 Milliarden Euro summieren könnten. Kundenströme müssen wegen der Abstandregeln reguliert, mehr Personal zur Bewältigung der höheren Nachfrage eingestellt und der Onlinehandel ausgebaut werden.

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