Damit wappnet er sich für den Fall, dass er im Rechtsstreit mit dem Kurznachrichtendienst Twitter unterliegt und zu der 44 Milliarden Dollar schweren Übernahme, von der er inzwischen nichts mehr wissen will, gezwungen wird. "Für den (hoffentlich unwahrscheinlichen) Fall, dass Twitter den Abschluss dieses Deals erzwingt und einige Kapitalpartner nicht mitziehen, ist es wichtig, einen Notverkauf von Tesla-Aktien zu vermeiden", schrieb er in einem Tweet in der Nacht zu Mittwoch.

Die Twitter-Aktie legte vorbörslich 3,5 Prozent auf 44,32 Dollar zu, notierte aber weiterhin deutlich unter dem von Musk gebotenen Preis von 54,20 Dollar je Anteilsschein. Auch für Tesla ging es leicht nach oben. "Die Wall Street wird aus diesem Pokerzug lesen, dass die Chancen auf einen Twitter-Deal jetzt wahrscheinlicher sind", twitterte Dan Ives, Analyst bei Wedbush Securities.

Musk stieß zwischen dem 5. und 9. August etwa 7,92 Millionen Aktien ab, wie aus mehreren Unterlagen an die US-Börsenaufsicht SEC hervorgeht. Nach Berechnungen von Reuters besitzt er nun noch knapp 15 Prozent an dem weltgrößten Elektroautobauer. Weitere Verkäufe seien nicht geplant, hieß es. Zugleich will Musk auch wieder zukaufen, sollte er nicht zu dem Twitter-Deal gezwungen werden. Mit den jüngsten Verkäufen hat der laut "Forbes" reichste Mann der Welt in weniger als einem Jahr Tesla-Aktien im Gesamtwert von rund 32 Milliarden Dollar verkauft. Zuletzt hatte er im April Tesla-Papiere im Wert von 8,5 Milliarden Dollar abgestoßen und auch damals erklärt, es seien keine weiteren Verkäufe geplant.

Musk hatte im April überraschend angekündigt, Twitter übernehmen zu wollen und den Kauf dann im Juli mit Verweis auf Falschaussagen zur Anzahl der Scheinkonten auf der Plattform wieder abgeblasen. Zudem wollte er auch die vorab vereinbarte Auflösungsgebühr in Höhe von einer Milliarde Dollar nicht zahlen. Der US-Kurznachrichtendienst hat Musk verklagt und will durchsetzen, dass Musk die Übernahme zum vereinbarten Preis vollzieht. Der Prozess soll am 17. Oktober im US-Bundesstaat Delaware beginnen. Twitter wirft Musk vor, den Deal zu sabotieren, weil er nicht länger seinen Interessen dient.

(Bericht von Hyunjoo Jin und Akriti Sharma, geschrieben von Sabine Wollrab und Nadine Schimroszik. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)