NEW YORK (Dow Jones)--Die zaghafte Stabilisierung der Wall Street vom Vortag findet am Freitag im Frühhandel keine Fortsetzung. Für Unbehagen sorgen die weiter anziehenden Marktzinsen, vor allem die technologielastigen Nasdaq-Indizes leiden darunter. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt bereits den sechsten Tag in Folge. Die kletternden Marktzinsen sind dem eingeleiteten und voraussichtlich noch schärfer werdenden geldpolitischen Straffungskurses der US-Notenbank geschuldet vor dem Hintergrund der hohen Inflation. Dazu kommen als Belastungsfaktoren weiter der Ukraine-Krieg und die coronabedingten Lockdowns in China.
Der Dow-Jones-Index sinkt um 0,2 Prozent auf 34.529 Punkte, der S&P-500 gibt um 0,5 Prozent nach und ist auf dem Weg zur schlechtesten Wochenentwicklung seit einem Monat. Die Nasdaq-Indizes verlieren bis über 1 Prozent.
"Die US-Notenbank ist Thema Nummer eins und das wird sich auch nicht ändern. Die Auswirkungen der diskutierten (geldpolitischen) Straffung haben sich in der Vergangenheit als sehr destabilisierend erwiesen. Es gibt noch mehr Gegenwind für den Aktienmarkt", warnt Investmentstratege James Athey von Abrdn. Dass Anleger nach ein paar Tagen der Marktschwäche wegen der gesunkenen Kurse zwischenzeitlich etwas gekauft hätten, entspreche üblichen Verhaltensweisen, relativiert er die kleinen Gewinne vom Vortag.
Unter den Einzelaktien sinken Boeing um 1,6 Prozent, belastet von Berichten über ein Unglück mit einer Frachtmaschine des Typs 757 bei der Landung. WD-40 ziehen dagegen um 11,8 Prozent an. Umsatz und Nettogewinn des Schmierstoffherstellers übertrafen im zweiten Quartal die Markterwartungen. CrowdStrike steigen um 4,7 Prozent. Der Entwickler von Cybersicherheitsprogrammen hat einen Großauftrag vom Verteidigungsministerium erhalten.
Gold stabil
Mit den steigenden Marktzinsen steigt auch der Dollar, der Dollarindex legt um 0,4 Prozent zu und bewegt sich damit auf dem höchsten Stand seit Mai 2020. Zwischenzeitliche Rücksetzer für den Dollar, der auch von seinem Status als "sicherer Hafen" aufgrund des Ukraine-Krieges profitiert, dürften nicht von Dauer sein, erwartet die ING mit Blick auf die Straffung der US-Geldpolitik. Der Goldpreis hält sich indes trotz steigender Marktzinsen und der Dollarstärke wacker.
Die Ölpreise stagnieren. Die Notierungen für Brent waren am Vortag erstmals seit dem 17. März phasenweise unter die Marke von 100 Dollar je Fass gerutscht, erholten sich dann aber wieder. Dennoch steht für Brent auf Wochensicht ein Minus von rund 3,5 Prozent zu Buche. Es wird damit gerechnet, dass die Freigabe von strategischen Ölreserven ein Volumen von insgesamt 240 Millionen Barrel erreichen wird. Analysten gehen davon aus, dass diese noch nie dagewesene Menge die Preise kurzfristig drücken, sie aber zu einem späteren Zeitpunkt stützen werde, wenn die beteiligten Staaten gezwungen seien, ihre strategischen Ölreserven wieder zu füllen.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 34.528,35 -0,2% -55,22 -5,0% S&P-500 4.479,50 -0,5% -20,71 -6,0% Nasdaq-Comp. 13.752,33 -1,0% -144,97 -12,1% Nasdaq-100 14.365,97 -1,1% -165,84 -12,0% US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 2,51 +4,6 2,47 178,2 5 Jahre 2,77 +5,6 2,71 150,7 7 Jahre 2,79 +5,1 2,74 134,8 10 Jahre 2,71 +5,1 2,66 120,3 30 Jahre 2,71 +2,9 2,68 81,1 DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:06 Uhr Do, 17:38 Uhr % YTD EUR/USD 1,0841 -0,4% 1,0864 1,0902 -4,7% EUR/JPY 135,10 +0,2% 134,71 135,02 +3,2% EUR/CHF 1,0161 -0,0% 1,0153 1,0170 -2,1% EUR/GBP 0,8348 +0,3% 0,8317 0,8348 -0,7% USD/JPY 124,61 +0,5% 123,98 123,86 +8,3% GBP/USD 1,2985 -0,7% 1,3064 1,3060 -4,0% USD/CNH (Offshore) 6,3753 +0,2% 6,3620 6,3622 +0,3% Bitcoin BTC/USD 42.973,27 -1,2% 43.634,71 43.297,63 -7,1% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 96,19 96,03 +0,2% 0,16 +30,1% Brent/ICE 100,52 100,58 -0,1% -0,06 +31,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.938,99 1.931,93 +0,4% +7,06 +6,0% Silber (Spot) 24,54 24,62 -0,3% -0,08 +5,3% Platin (Spot) 976,55 966,08 +1,1% +10,47 +0,6% Kupfer-Future 4,73 4,70 +0,6% +0,03 +6,2% ===
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April 08, 2022 10:09 ET (14:09 GMT)