--Boeing erwartet 2021 "Wendepunkt"

--Boeing nimmt Auslieferung von 737 Max und 787 Dreamliner wieder auf

--Belastung im Zusammenhang mit Umrüstung für Air Force One

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Von Tomi Kilgore, Doug Cameron und Andrew Tangel

NEW YORK (Dow Jones)--Der Luft- und Raumfahrkonzern Boeing hat seinen sechsten Quartalsverlust in Folge eingefahren, rechnet im laufenden Jahr aber mit einem "Wendepunkt". Die Auslieferung neuer Verkehrsflugzeuge hänge von den Fortschritten bei Covid-19-Impfungen und den Handelsbeziehungen zwischen den USA und China ab. China ist der größte Einzelkunde des Konzerns.

Boeing nahm die Auslieferungen von 737 Max und 787 Dreamlinern während des Quartals wieder auf, wird aber weiterhin von Qualitätsproblemen geplagt. Wegen Problemen mit einem Zulieferer verbuchte der Konzern bei seinem Auftrag für den Bau neuer Air-Force-One-Maschinen für den US-Präsidenten eine Belastung. Die Produktionspläne für neue Maschinen beließ Boeing unverändert. Die Boeing-Aktie fiel im frühen US-Handel um mehr als 3 Prozent.

Im ersten Quartal 2021 fuhr Boeing einen noch höheren Verlust ein als befürchtet. Wie der Airbus-Konkurrent mitteilte, häufte er unter dem Strich einen Verlust von 561 Millionen US-Dollar oder 92 Cent je Aktie an. Das ist zwar weniger als vor einem Jahr mit damals 641 Millionen Dollar bzw. 1,11 Dollar Verlust je Aktie. Mit 1,53 Dollar je Anteilsschein fiel der bereinigte Verlust jedoch deutlich höher aus, als von Factset befragte Analysten mit im Mittel 97 Cents je Aktie erwartet hatten.

Der Umsatz entsprach mit einem Rückgang um 10 Prozent auf 15,22 Milliarden Dollar weitgehend der Analystenschätzung von 15,24 Milliarden. Dabei sackte der Umsatz der Verkehrsflugzeugsparte um 31 Prozent ab, während die Verteidigungs- und Raumfahrtsparte 19 Prozent mehr erlöste. Boeing verbrannte mit 3,68 Milliarden Dollar zwar weiterhin Geld, damit fiel der freie Cashflow jedoch besser aus, als Analysten mit minus 3,94 Milliarden Dollar erwartet hatten.

Im Zusammenhang mit der Umrüstung von zwei 747-8-Maschinen, die als zukünftige Air Force One dienen sollen, nahm Boeing eine Belastung in Höhe von 318 Millionen Dollar in die Bücher und führt dabei pandemiebedingte Verzögerungen sowie einen Streit mit einem Zulieferer an. Der Konzern ist vertraglich verpflichtet, bis Ende 2024 zwei umgebaute Jumbo-Jets zu liefern, war aber gezwungen, für einen Teil der Innenausstattung der Flugzeuge den Lieferanten zu wechseln.

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April 28, 2021 12:05 ET (16:05 GMT)