"Wir sind seit Monaten in guten Gesprächen mit Bain Capital und Carlyle. Daran hat sich nichts geändert", sagte ein Osram-Sprecher am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. Es könne keine Rede davon sein, dass die Transaktion unsicherer geworden sei. Der Ausgang der Gespräche sei aber nach wie vor offen. Ein Bericht des "Manager Magazins" hatte Zweifel am Zustandekommen der Übernahme gesät. Die Finanzinvestoren könnten angesichts der eingetrübten Gewinnaussichten von Osram weniger bieten, hieß es dort.

Das drückte den Kurs der Osram-Aktie am Donnerstag um bis zu sieben Prozent auf zeitweise weniger als 31 Euro. Bain Capital wollte sich dazu nicht äußern, Carlyle war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Dem Bericht zufolge kann Osram nur noch mit einem Angebot leicht über dem aktuellen Aktienkurs rechnen. Bislang hatten Analysten im Schnitt bis zu 45 Euro je Osram-Aktie erwartet.

Osram hatte vor zwei Monaten bestätigt, dass sich Bain und Carlyle für eine Übernahme des Konzerns interessierten. Osram-Chef Olaf Berlien käme ein Rückzug von der Börse angesichts des tiefgreifenden Umbaus, in dem das Unternehmen steckt, durchaus zupass. Doch die Aussichten für den stark von der Autoindustrie abhängigen Licht-Spezialisten sind schlechter geworden. Berlien musste vor drei Wochen zum wiederholten Mal die Gewinnprognosen deutlich nach unten korrigieren.

Deshalb bekämen die Investoren von den Banken weniger Kredite für die Übernahme, hieß es in dem Bericht. Sie stellten nur noch 1,2 Milliarden Euro bereit. Das wäre etwa ein Drittel des Preises, den Bain und Carlyle für Osram bieten könnten. Finanzinvestoren sind aber auf einen hohen Fremdkapitalanteil angewiesen, um die Renditen zu erwirtschaften, die sie ihren Anlegern versprochen haben. Osram ist an der Börse inzwischen weniger als drei Milliarden Euro wert. "Das Vertrauen in den Investment- und in den Finanzierungs-Case ist erheblich gesunken" zitierte das "Manager Magazin" einen Investmentbanker, der an der Transaktion beteiligt sei.

In Unternehmenskreisen hieß es, die eingehende Buchprüfung dauere an. Die Investoren schauten sich die Werke im Ausland genau an. Mit einer Entscheidung über eine Offerte sei Ende April zu rechnen.

Hedgefonds wetten unterdessen bereits auf fallende Kurse bei Osram. Dem Bundesanzeiger zufolge haben fünf Investoren größere Leerverkaufs-Positionen von zusammen mehr als sieben Prozent aufgebaut. Sie würden davon profitieren, wenn der Verkauf nicht zustande kommt. Insgesamt sind laut "Manager Magazin" sogar gut 16 Prozent des Aktienkapitals verliehen und leerverkauft.