Von Steffen Gosenheimer

NEW YORK (Dow Jones)--Nach den deutlicheren Verlusten am Montag geht es zur Mittagszeit am Dienstag in New York weiter nach unten mit den Aktienkursen. Die Belastungsfaktoren sind die gleichen wie am Vortag: Falkenhafte Aussagen von US-Notenbankern, die die Markterwartung einer nur kleinen 50-Basispunkte-Zinserhöhung am 14. Dezember untergraben, und die Entwicklung in China. Dort haben sich die Proteste beruhigt, aber nur, weil Peking sie offenbar hat niedergeschlagen lassen.

Den von der chinesischen Gesundheitsbehörde auf einer Pressekonferenz angekündigten optimierten Maßnahmen bei der Covid-Bekämpfung traut der Markt dagegen noch nicht recht. Demnach soll es unter anderem zu keinen unangebrachten Fabrikschließungen und Produktionsunterbrechungen mehr kommen. Der Hang-Seng-Index in Hongkong war darauf um über 5 Prozent nach oben geschossen.

Der Dow-Jones-Index liegt 0,4 Prozent zurück bei 33.728 Punkten, der S&P-500 verliert ebenso 0,4 Prozent, die Nasdaq-Indizes einen Tick stärker. Etwas bremsend wirken nach den falkenhaften Notenbanker-Assagen moderat steigende Renditen am Anleihemarkt. Der nah an der Erwartung ausgefallene Index des US-Verbrauchervertrauens für November sorgt für keinen Impuls. Angesichts der kräftigen Aufwärtsbewegung seit Oktober sei die Luft zu dünn für deutlichere Gewinne an den US-Börsen, führt Marktexpertin Susannah Streeter von Hargreaves Lansdown einen weiteren Grund für die Abgaben am Aktienmarkt an.

Am Montag waren Aktien und Rohstoffpreise gefallen wegen der Befürchtung, dass die Demonstrationen in China ein hartes Durchgreifen Pekings zur Folge haben könnten und das Festhalten an den Lockdowns die Wirtschaftstätigkeit in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt weiter behindern und das globale Wachstum verlangsamen könnte.


   Chemours und Unitedhealth von Ausblicken gebremst 

Am Aktienmarkt geben Chemours um 1,7 Prozent nach. Das Chemieunternehmen erwartet, beim bereinigten Betriebsergebnis unterhalb des unteren Randes der angepeilten Spanne zu bleiben und will nun Kosten sparen.

Unitedhealth liegen 1,3 Prozent im Minus. Der Krankenversicherer hat vor seinem Investorentag einen Gewinnausblick abgegeben, der für das nächste Jahr leicht unter den Schätzungen der Wall Street liegt.

UPS gewinnen dagegen nach einer Hochstufung auf "Buy" durch die Deutsche Bank 1,8 Prozent. Die Analysten glauben, dass sich der Markt zu sehr auf das schleppende Volumenwachstum und die makroökonomische Unsicherheit konzentriert, anstatt auf die strukturellen Möglichkeiten des Paketzustellers, seine Gewinne zu steigern.

Azek Co gewinnen 3,5 Prozent. Der Kurs war eigentlich deutlich im Minus erwartet worden, nachdem der Baustoffhersteller vor einem geringeren Bauvolumen 2023 gewarnt hatte.

Kala Pharmaceuticals verlieren 5,8 Prozent, belastet vom Plan, über eine Privatplatzierung 31 Millionen Dollar einzusammeln.


   Dollar zieht etwas an 

Am Devisenmarkt geht es für den Dollar seitwärts, der Dollarindex liegt fast unverändert. Dahinter steht eine leichte Euroschwäche. Denn dass die Teuerung in Deutschland im November überraschend niedriger ausgefallen ist als erwartet, nährt die Spekulation auf eine Zinserhöhung um nur 50 und nicht 75 Basispunkte durch die EZB im Dezember.


INDEX                 zuletzt        +/- %     absolut      +/- % YTD 
DJIA                33.743,21        -0,3%     -106,25          -7,1% 
S&P-500              3.949,20        -0,4%      -14,74         -17,1% 
Nasdaq-Comp.        10.988,94        -0,5%      -60,56         -29,8% 
Nasdaq-100          11.501,51        -0,7%      -86,24         -29,5% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit          Rendite  Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre              4,48      +4,1        4,44      374,9 
5 Jahre              3,91      +3,3        3,88      265,0 
7 Jahre              3,83      +4,0        3,79      238,9 
10 Jahre             3,73      +3,7        3,69      221,6 
30 Jahre             3,77      +4,8        3,72      187,2 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %    Di, 8:08  Mo, 17:29 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,0352        +0,1%      1,0372         1,0381   -9,0% 
EUR/JPY                143,18        -0,3%      143,54         144,16   +9,4% 
EUR/CHF                0,9845        +0,3%      0,9825         1,0558   -5,1% 
EUR/GBP                0,8633        -0,1%      0,8640         0,8634   +2,8% 
USD/JPY                138,30        -0,4%      138,60         138,86  +20,1% 
GBP/USD                1,1992        +0,2%      1,1986         1,2025  -11,4% 
USD/CNH (Offshore)     7,1480        -1,4%      7,1795         7,2366  +12,5% 
Bitcoin 
BTC/USD             16.408,33        +1,2%   16.449,08      16.095,43  -64,5% 
 
 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settlem.       +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               78,16        77,24       +1,2%          +0,92  +12,8% 
Brent/ICE               83,87        83,19       +0,8%          +0,68  +14,3% 
GAS                            VT-Settlem.                    +/- EUR 
Dutch TTF              129,75       123,28       +5,2%          +6,47  +87,5% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag       +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.751,11     1.741,13       +0,6%          +9,98   -4,3% 
Silber (Spot)           21,29        20,98       +1,5%          +0,32   -8,7% 
Platin (Spot)        1.003,25       993,30       +1,0%          +9,95   +3,4% 
Kupfer-Future            3,64         3,61       +0,7%          +0,03  -17,5% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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November 29, 2022 12:23 ET (17:23 GMT)