Von Aaron Back

ATLANTA (Dow Jones)--Am Montag gab es von der Coca Cola Company eine kalte Dusche für die Hoffnungen multinationaler Unternehmen auf eine rasche globale Erholung. Der Getränkekonzern meldete zwar ordentliche Quartalsergebnisse und teilte mit, dass die organischen Einnahmen ohne Berücksichtigung von Währungsschwankungen und Portfolioänderungen gegenüber dem Vorjahr im Quartal mit Stichtag 2. April um 6 Prozent gestiegen sind. Der Vergleich bezieht sich jedoch auf ein miserables Quartal im Jahr 2020, als sich die Corona-Pandemie, ausgehend von Asien und Europa, in den USA ausbreitete.

Die daraus resultierenden Einschränkungen hatten Coca-Cola hart getroffen, da sie den Genuss der Getränke außerhalb der eigenen Wohnung - so zum Beispiel in Restaurants und Sportstätten - einbrechen ließen. Im März dieses Jahres erreichte die Summe der Verkaufseinheiten weltweit wieder das Niveau des gleichen Monats im Jahr 2019, als von Covid-19 noch keine Rede war.

Für das Gesamtjahr 2021 ließ der Konzern seine vorherige Prognose für ein organisches Umsatzwachstum im hohen einstelligen Bereich unverändert. Dennoch warnte Chief Executive James Quincey die Analysten bei einer Telefonkonferenz am Montag davor, nun eine lineare Erholung zu erwarten. Er wies darauf hin, dass die bestätigten Covid-19-Fälle in der vergangenen Woche weltweit einen Höchststand erreichten.

Während einige Länder wie die USA und Großbritannien rasche Fortschritte bei den Impfungen machen und wieder zu öffnen beginnen, sagte Quincey: "Es gibt Länder, die genau in die entgegengesetzte Richtung laufen, mit Fallzahlen, die in die Höhe schießen, und mehr Sperrungen." Quincey nahm nicht ausdrücklich Bezug auf bestimmte Länder, aber fest steht, dass die Fälle in riesigen Märkten wie Brasilien und Indien zunehmen. Und die Sorgen beschränken sich nicht nur auf die Entwicklungsländer: Die Gouverneure der beiden großen japanischen Städte Tokio und Osaka haben in den letzten Tagen erklärt, dass sie erwägen, aufgrund der Verbreitung von Virusvarianten neue Ausnahmezustände zu verhängen.

Dies betrifft insbesondere multinationale Unternehmen wie Coca-Cola. Der Hersteller von Erfrischungsgetränken hatte im vergangenen Jahr nur ein Drittel seines Gesamtumsatzes in Nordamerika erzielt. Der einzige Trost für solche Unternehmen ist, dass der US-Dollar im Vergleich zu vielen Währungen weltweit schwach bleibt und somit die Gewinne in Übersee auf US-Dollar-Basis höher ausfallen. Coca-Cola sagte, dies werde mit 5 bis 6 Prozentpunkten zu einer beachtlichen Unterstützung des Gewinnwachstums pro Aktie im zweiten Quartal dieses Jahres führen.

Wenn der Aufschwung in den USA die Erholung im Rest der Welt jedoch weiterhin mit großem Abstand übertrifft, könnte es mit dieser Unterstützung möglicherweise schon bald vorbei sein.

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April 20, 2021 03:09 ET (07:09 GMT)