NEW YORK (Dow Jones)--Kräftige Verluste erleidet die Wall Street am Montag zum Handelsstart, vorrangig belastet von der Krise um den chinesischen Immobilienkonzern Evergrande. Außerdem drücken die Unklarheit bei der weiteren US-Geldpolitik und das Ringen um die US-Schuldenobergrenze auf die Stimmung.

Der Dow-Jones-Index verliert 1,4 Prozent auf 34.099 Punkte, der S&P-500 gibt ebenfalls 1,4 Prozent ab und der Nasdaq-Composite 1,7 Prozent.

An der Börse in Hongkong standen die Immobilienwerte erneut unter massivem Abgabedruck, die Evergrande-Aktie verlor weitere 13,8 Prozent. Die Talfahrt nährte Befürchtungen, dass Evergrande kurz vor einem Zahlungsausfall stehe.

Das angeschlagene Immobilien-Unternehmen versuche, Geld aufzutreiben, um die zahlreichen Kreditgeber, Zulieferer und Investoren zu bezahlen, hieß es. Die Aufsichtsbehörden warnten derweil erneut davor, dass die Verbindlichkeiten von 305 Milliarden Dollar zu größeren Risiken für das Finanzsystem des Landes führen könnten, wenn der Konzern nicht stabilisiert werde. Marktbeobachter waren allerdings der Ansicht, dass eine direkte Rettungsaktion der Regierung für Evergrande unwahrscheinlich ist.

Chefmarktanalyst Naeem Aslam von Avatrade nennt neben China noch andere Gründe für die Marktschwäche, so sinkende Prognosen für die Unternehmensergebnisse und die Unsicherheit rund um die Geldpolitik. Der Markt werde darauf achten, ob die Fed bei ihrer zweitägigen Sitzung ab Dienstag Hinweise für das Tapering, die Reduzierung der Anleihekäufe, geben wird. Auch die Schuldenobergrenze in den USA bleibt ein Thema. Dem Kongress ist es bislang nicht gelungen, sie anzuheben.

"Die Anleger hatten in letzter Zeit bereits viel zu verdauen, und die Schuldenkrise in den beiden größten Volkswirtschaften der Welt (Evergrande & US-Schuldenobergrenze) in Kombination mit der Unsicherheit über die Entscheidung der Fed in dieser Woche über den Zeitplan für eine mögliche Reduzierung der Zinsen drückt auf die Stimmung am Markt", sagt Pierre Veyret, technischer Analyst bei Activtrades.


   Ölpreise unter Druck 

Die Probleme in China ziehen den Ölpreis kräftig mit nach unten. Zudem normalisiert sich die Produktion im Golf von Mexiko nach den Störungen durch den dortigen Hurrikan.

Der Dollar profitiert von den Sorgen um China und von der Debatte um ein mögliches Tapering. Der Dollarindex legt um 0,2 Prozent zu.

Auch US-Anleihen sind als sicherer Hafen gesucht. Die Rendite der zehnjährigen Staatstitel verliert 4,5 Basispunkte auf 1,32 Prozent. Der Goldpreis erholt sich minimal von seinem jüngsten Absturz.

Bankenwerte reagieren sensibel auf die Probleme in China. Goldman Sachs Group fallen um 3,4 Prozent und Bank of America um 3 Prozent. Energiewerte leiden unter dem fallenden Ölpreis. Occidental Petroleum verlieren 5 Prozent, Devon Energy 4,9 Prozent und Marathon Oil 4,3 Prozent.

Biontech und Pfizer wollen schnellstmöglich die Zulassung ihres Corona-Impfstoffs für fünf- bis elfjährige Kinder beantragen. Der Impfstoff habe sich in Studien als sicher und wirksam erwiesen, teilten die beiden Pharmaunternehmen mit. Beide Aktien liegen indes im Minus.


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INDEX                 zuletzt      +/- %        absolut      +/- % YTD 
DJIA                34.098,63      -1,4%        -486,25         +11,4% 
S&P-500              4.370,33      -1,4%         -62,66         +16,4% 
Nasdaq-Comp.        14.789,72      -1,7%        -254,25         +14,8% 
Nasdaq-100          15.111,94      -1,4%        -221,54         +17,3% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT     Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,22        0,0           0,22           10,1 
5 Jahre                  0,84       -2,3           0,86           47,5 
7 Jahre                  1,13       -2,9           1,16           48,3 
10 Jahre                 1,32       -4,5           1,37           40,7 
30 Jahre                 1,86       -4,0           1,90           21,6 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Mo, 08:26 Uhr  Fr, 17.33 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,1712      -0,1%         1,1717         1,1734   -4,1% 
EUR/JPY                128,33      -0,5%         128,69         128,96   +1,8% 
EUR/CHF                1,0887      -0,3%         1,0921         1,0924   +0,7% 
EUR/GBP                0,8566      +0,3%         0,8548         0,8532   -4,1% 
USD/JPY                109,58      -0,4%         109,84         109,92   +6,1% 
GBP/USD                1,3673      -0,5%         1,3707         1,3752   +0,1% 
USD/CNH (Offshore)     6,4773      +0,1%         6,4810         6,4673   -0,4% 
Bitcoin 
BTC/USD             43.736,26      -7,8%      45.707,51      47.486,26  +50,6% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settl.          +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               70,88      71,97          -1,5%          -1,09  +47,6% 
Brent/ICE               74,49      75,34          -1,1%          -0,85  +46,4% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag          +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.755,89   1.754,40          +0,1%          +1,49   -7,5% 
Silber (Spot)           22,25      22,40          -0,7%          -0,15  -15,7% 
Platin (Spot)          919,50     940,85          -2,3%         -21,35  -14,1% 
Kupfer-Future            4,16       4,25          -2,0%          -0,08  +18,0% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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September 20, 2021 09:47 ET (13:47 GMT)