Einige der Branchenführer konnten das Jahr 2023 relativ unbeschadet überstehen. Hershey zum Beispiel veröffentlichte vorgestern Jahreszahlen, die trotz der Marktturbulenzen ein organisches Wachstum von 7% und einen Anstieg des Gewinns pro Aktie um 14% aufweisen.
Ein genauerer Blick offenbart jedoch eine weniger rosige Situation. Der Free Cash Flow von Hershey ging zurück und lag 2023 bei 1,3 Milliarden Dollar, verglichen mit 1,5 Milliarden Dollar im Vorjahr. Dies ist nicht nur auf die Inflation bei Kakao zurückzuführen, sondern auch auf steigende Investitionsausgaben in die Produktionsmittel.
Zudem signalisiert das Unternehmen, dass es trotz seines Preissetzungsspielraums mit einem schwierigen Jahr 2024 rechnet.
Das zentrale Problem stellt die desaströse Kakaoernte in der Elfenbeinküste dar, die mehr als ein Drittel des weltweiten Kakaobedarfs deckt. Globale Lagerbestände sind erschöpft, und das Angebot-Nachfrage-Defizit hat den höchsten Stand seit 65 Jahren erreicht.
Dementsprechend schnellen die Kakaopreise in die Höhe – vergleichbar mit den Entwicklungen in der Halbleiter- und KI-Branche.
Diese Herausforderungen mindern jedoch nicht die grundsätzliche Stärke von Hershey. In den letzten fünfzehn Jahren hat das Unternehmen seine Dividendenausschüttung pro Aktie vervierfacht. Bei einer Reinvestition der Dividenden hätte eine Investition von 100.000 Dollar im Januar 2008 heute eine jährliche Ausschüttung von 20.000 Dollar generiert, zusätzlich zu einer zufriedenstellenden Kapitalwertsteigerung.
Zur Einordnung dieser Analyse sei erwähnt, dass die Rentabilität des Konzerns zwar hoch bleibt, aber in den letzten Jahren eine abnehmende Tendenz zeigt – teilweise kompensiert durch eine erhöhte finanzielle Hebelwirkung. Es ist zudem bedauerlich, dass das Volumen der Aktienrückkäufe sinkt, während die Bewertung fällt.
In Bezug auf die Bewertung hat sich seit unserem letzten Artikel zu Hershey nichts Wesentliches geändert. Siehe dazu: Süße Renditen trotz bitterer Zeiten.