NEW YORK (Dow Jones)--Je näher die US-Verbraucherpreise zur Wochenmitte rücken, desto nervöser werden Anleger an der Wall Street. Am Dienstag reagierte der Aktienterminmarkt zunächst negativ auf klar höher als erwartet ausgefallene Erzeugerpreise. Doch dann startete der Kassamarkt mit moderaten Aufschlägen, um diese bis zum Mittag wieder weitgehend abzugeben. Der Dow-Jones-Index stagniert bei 39.425 Punkten. Der S&P-500 zeigt sich ebenfalls auf Tagessicht unbewegt, der Nasdaq-Composite legt um 0,2 Prozent zu. Dass die Erzeugerpreisentwicklung im Vormonat sogar auf einen negativen Wert nach unten revidiert wurde, stützt den Markt nicht nachhaltig.

Denn US-Notenbankpräsient Jerome Powell hat Pläne der Fed bekräftigt, die Zinsen auf dem höchsten Stand seit mehr als zwei Jahrzehnten zu halten. "Wir müssen einfach abwarten, wie die Inflationsdaten ausfallen", sagte er am Dienstag und verdeutlichte damit noch einmal die Bedeutung der Verbraucherpreise zur Wochenmitte. Diese könnten einen Hinweis auf den weiteren Zinskurs der US-Notenbank geben. Diese hatte zuletzt mehrfach betont, dass sie erst weitere Fortschritte bei der Inflation sehen wolle, bevor es zu einer ersten Zinssenkung kommt. "Richtig oder falsch, der Verbraucherpreisindex neigt dazu, kurzfristig einen größeren Einfluss auf die Märkte zu haben, daher könnte das Bild in 24 Stunden ganz anders aussehen", urteilt Chefmarktstratege Chris Larkin von Etrade.

Ein drohender Handelskrieg zwischen China und den USA ist ebenfalls dazu angetan, Kauflaune im Keim zu ersticken. Das Weiße Haus hat eine Reihe von Zöllen auf in China hergestellte Produkte - von Stahl bis zu Elektrofahrzeugen - angekündigt. China kündigte daraufhin postwendend Gegenmaßnahmen an.


   Renditen fallen weiter 

Im Vorfeld der US-Verbraucherpreise am Mittwoch fallen die Rentenrenditen weiter. Sehr ausgeprägt seien die Zinsängste mit den Erzeugerpreisen nicht, urteilen Händler und verweisen auf den gesenkten Vormonatswert. Der Dollar zeigt sich mit sinkenden Markrzinsen etwas leichter, der Dollarindex fällt um 0,2 Prozent. Eine schwächer als erwartet ausfallende US-Inflationsrate könnte den Dollar belasten und den Euro stützen, und auch die Renditen von US-Staatsanleihen könnten sinken, so Bas Kooijman, CEO und Vermögensverwalter von DHF Capital.

Die Ölpreise geben die kräftigen Vortagesgewinnen wieder vollständig ab. Sollten die Zinsen länger hoch bleiben, könnte das die Konjunktur dämpfen und die Ölnachfrage belasten, heißt es. Das Kartell Opec hat derweil ihre Schätzungen für das Wachstum der weltweiten Ölnachfrage in diesem und im nächsten Jahr unverändert gelassen, während sie gleichzeitig einen Rückgang der Rohölproduktion meldete.


   Home Depot startet schwach ins Jahr 

Unter den Einzelaktien fallen Home Depot um 1 Prozent. Die Baumarktkette hat im ersten Quartal weniger verdient und umgesetzt als im Vorjahr. Das Management sprach von einem "verzögerten Start" in den Frühling. Den Ausblick für das Gesamtjahr bestätigte die Gesellschaft.

Der Gewinn der Alibaba Group (-7,3%) ist im jüngsten Quartal gesunken, obwohl der Umsatz aufgrund höherer Verkäufe in den Schlüsselbereichen E-Commerce, Cloud und Logistik gestiegen ist. Für die Walmart-Aktie geht es um 1,2 Prozent nach unten. Der US-Handelskonzern streicht offenbar Stellen und zentralisiert die Verwaltung, heißt es von mit den Vorgängen vertrauten Personen.

Uber sinken um 1,7 Prozent. Der Fahrdienstleister übernimmt das Geschäft der deutschen Delivery Hero in Taiwan für 950 Millionen Dollar und beteiligt sich zudem mit knapp 3 Prozent über eine Kapitalerhöhung im Volumen von 278 Millionen Euro an Delivery Hero.


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INDEX                 zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                39.425,17        -0,0%       -6,34      +4,6% 
S&P-500              5.222,92        +0,0%        1,50      +9,5% 
Nasdaq-Comp.        16.426,06        +0,2%       37,82      +9,4% 
Nasdaq-100          18.222,95        +0,1%       24,34      +8,3% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit     Rendite  Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre         4,83      -3,3        4,87       41,4 
5 Jahre         4,48      -1,9        4,50       48,1 
7 Jahre         4,48      -1,8        4,49       50,6 
10 Jahre        4,47      -1,5        4,49       59,4 
30 Jahre        4,62      -1,4        4,63       65,1 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %   Di, 08:31  Mo, 17:03   % YTD 
EUR/USD                1,0816        +0,2%      1,0784     1,0798   -2,1% 
EUR/JPY                169,29        +0,4%      168,75     168,43   +8,8% 
EUR/CHF                0,9810        +0,1%      0,9794     0,9791   +5,7% 
EUR/GBP                0,8595        +0,0%      0,8590     0,8599   -0,9% 
USD/JPY                156,51        +0,2%      156,50     155,99  +11,1% 
GBP/USD                1,2584        +0,2%      1,2554     1,2555   -1,1% 
USD/CNH (Offshore)     7,2416        +0,0%      7,2431     7,2395   +1,7% 
Bitcoin 
BTC/USD             61.492,26        -2,2%   61.727,10  62.767,98  +41,2% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               77,80        79,12       -1,7%      -1,32   +7,3% 
Brent/ICE               82,19        83,36       -1,4%      -1,17   +7,5% 
GAS                            VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF               29,65        29,71       -0,2%      -0,05  -11,5% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          2.349,62     2.336,77       +0,6%     +12,85  +13,9% 
Silber (Spot)           28,36        28,23       +0,5%      +0,14  +19,3% 
Platin (Spot)        1.034,35     1.000,98       +3,3%     +33,38   +4,3% 
Kupfer-Future            4,97         4,80       +3,5%      +0,17  +27,3% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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May 14, 2024 12:30 ET (16:30 GMT)