NEW YORK (Dow Jones)--Der lustlose Handel des Vortages könnte sich am Dienstag an der Wall Street fortsetzen. Der Aktienterminmarkt lässt auf einen nahezu unveränderten Handelsbeginn schließen. Das Wenige, das vom virtuellen Gipfel zwischen US-Präsident Joe Biden und Chinas Staatschef Xi Jinping bekannt ist, animiert Anleger nicht zu Käufen. Denn konkrete Ergebnisse scheint es nicht gegeben zu haben. Stattdessen wurde offenbar über den Konflikt um Taiwan gestritten.

Anleger richten ihre Blicke stattdessen auf die Konjunkturdaten. Auf Basis der Importpreise ist die Inflation im Oktober etwas deutlicher als befürchtet ausgefallen. Zugleich stiegen aber auch die Einzelhandelsumsätze stärker als vorausgesagt. Händler machen angesichts der guten Einzelhandelsumsätze noch keine stark konsumdämpfenden Effekte durch die galoppierende Inflation aus.

Nichtsdestotrotz haben Aktienmärkte ihren Schwung, der sie auf immer neue Rekordhöhen getrieben hat, eingebüßt. Anleger bereiteten sich auf Zinserhöhungen in den USA im kommenden Sommer vor, heißt es mit Blick auf die Inflation der Verbraucherpreise, die sich auf dem höchsten Niveau seit Jahrzehnten bewegt. Höhere Zinsen stellen eine Belastung für Aktienkurse dar. "Die Erträge am Aktienmarkt, die wir in diesem Jahr bisher gesehen haben, können einfach nicht weitergehen. (...) Bei dieser hohen Inflation sehen wir Auswirkungen auf die Kaufkraft der Konsumenten", sagt Markstratege Frank Øland Winther von Danske Bank. Bei seinem Haus überlege man, etwas Geld aus Aktien abzuziehen und stattdessen in Unternehmensrentenpapiere mit guter Bonität umzuschichten.


   Anlehen zum Teil fair bewertet 

Am Rentenmarkt tut sich derweil nicht viel, die Renditen steigen leicht. "Das kurze Ende der US-Zinskurve scheint relativ fair bewertet zu sein, da die fünfjährigen Renditen einen Großteil der Zinserhöhungserwartungen schon eingepreist haben", sagt ein Rentenstratege.

Die Dollarrally setzt sich indes fort, der Dollarindex steigt um weitere 0,2 Prozent. Mit dem Anstieg des Dollar am Vortag auf ein 16-Monatshoch zum Euro sieht die ING das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. Die Anleger kauften Dollar, weil sie eine schnellere Straffung der US-Geldpolitik antizipierten nach den jüngsten hohen Inflationsdaten, heißt es.

Die Erdölpreise steigen moderat, auch der Goldpreis zieht leicht an. Gold profitiere von der aktuell hohen Inflation, heißt es. Denn unmittelbar werde es keine Zinserhöhungen in den USA geben.


   Einzelhändler überzeugen 

Neben den Einzelhandelsdaten blicken Anleger auch auf wichtige Branchenunternehmen. So hat die US-Baumarktkette Home Depot im dritten Geschäftsquartal die Erwartungen des Marktes auf ganzer Linie übertroffen. Der Kurs legt vorbörslich um 0,9 Prozent zu. Mit Walmart (+0,7%) hat ein weiterer Einzelhändler überzeugt. Die Gesellschaft hat bei Umsatz und Ergebnis im dritten Quartal die Erwartungen übertroffen und ihre Jahresprognose angehoben.

Endeavor ziehen um 1 Prozent an, das Unterhaltungsunternehmen hat angesichts eines unerwarteten Umsatzanstiegs den Ausblick angehoben. Floor & Decor (+7%) profitieren davon, dass sich Warren Buffetts Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway unter anderem mit 100 Millionen an dem Unternehmen beteiligt hat. Um 33 Prozent brechen Talkspace ein, nachdem das Gründerpaar seinen Rücktritt aus dem Board des Unternehmens angekündigt hat.


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US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT    Rendite VT       +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,53        1,2          0,52            41,1 
5 Jahre                  1,27        1,8          1,25            91,0 
7 Jahre                  1,51        1,2          1,50            86,5 
10 Jahre                 1,62        0,4          1,62            70,7 
30 Jahre                 2,00        0,7          2,00            35,5 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Di, 8:04 Uhr  Mo., 17:37 Uhr    % YTD 
EUR/USD                1,1369      +0,0%        1,1378          1,1423    -6,9% 
EUR/JPY                130,01      +0,2%        129,90          130,16    +3,1% 
EUR/CHF                1,0532      +0,1%        1,0523          1,0522    -2,6% 
EUR/GBP                0,8448      -0,3%        0,8467          0,8498    -5,4% 
USD/JPY                114,37      +0,2%        114,20          113,94   +10,7% 
GBP/USD                1,3458      +0,4%        1,3441          1,3442    -1,5% 
USD/CNH (Offshore)     6,3879      +0,1%        6,3761          6,3776    -1,8% 
Bitcoin 
BTC/USD             60.711,26      -5,1%     60.836,01       64.373,01  +109,0% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settl.         +/- %         +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex               81,28      80,88         +0,5%            0,40   +70,5% 
Brent/ICE               82,62      82,05         +0,7%            0,57   +63,3% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %         +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)          1.872,51   1.862,86         +0,5%           +9,65    -1,3% 
Silber (Spot)           25,32      25,12         +0,8%           +0,20    -4,1% 
Platin (Spot)        1.105,70   1.089,38         +1,5%          +16,33    +3,3% 
Kupfer-Future            4,38       4,40         -0,4%           -0,02   +24,3% 
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November 16, 2021 09:08 ET (14:08 GMT)