BERLIN (dpa-AFX) - Der SPD-Außenpolitiker Michael Roth hat die Entscheidung der Bundesregierung begrüßt, Leopard-Kampfpanzer an die Ukraine zu liefern. Es sei an der Zeit, den internationalen Partnern deutlich zu machen: "Wir haben viel geleistet und sind bereit, diesen Schritt auch noch zu gehen", sagte Roth am Dienstagabend in der ZDF-Sendung "Markus Lanz". Auf die Frage, seit wann er von der Entscheidung wisse, sagte Roth, er habe nicht gewusst, wann die Entscheidung falle, aber gespürt und gehofft, dass sie komme. Die SPD habe am Montag in einer Präsidiumssitzung darüber beraten.

Die Partei sei in der Frage der Panzerlieferungen ebenso gespalten wie die Gesellschaft. "Da gibt es Menschen, die sind eher ungeduldig und treiben an, so wie ich. Und es gibt andere, die sind etwas behutsamer und zurückhaltender", sagte Roth. Geärgert habe ihn die öffentliche Debatte am Wochenende innerhalb der Ampel-Koalition.

Nach Angaben aus Koalitionskreisen will die Bundesregierung Leopard-2-Panzer in die Ukraine liefern und dies auch Bündnispartnern erlauben. Das Kanzleramt äußerte bisher nicht dazu. Auch solle anderen Ländern gestattet werden, solche Panzer an Kiew abzugeben, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur in Berlin aus Koalitionskreisen erfuhr. Zuvor hatten "Spiegel" und ntv darüber berichtet.

Am Wochenende waren die Meinungsverschiedenheiten in der Ampel-Koalition zu einem Koalitionskrach ausgewachsen. FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann hatte Kanzler Olaf Scholz (SPD) öffentlich wegen der Debatte angegriffen und wurde dafür selbst scharf von führenden Sozialdemokraten kritisiert./csd/DP/zb