Leichte Verluste zum Start zeigen die Terminkontrakte auf die Indizes der Wall Street an. Unter den Konjunkturdaten dürfte das vorbörslich anstehende Defizit der Handelsbilanz für März einen neuen Rekord ausweisen. Derweil bewegen sich die Indizes in der Nähe ihrer Rekordstände, und die Anleger müssen weiter abwägen zwischen den treibenden und den drückenden Faktoren. Starke Konjunkturdaten und robuste Unternehmenszahlen stehen gegen Inflationssorgen und steigende Corona-Fallzahlen in etlichen Weltregionen. Einige Experten unken, dass die aufgehellten Aussichten für Konjunktur und Unternehmensgewinne bereits in den Bewertungen enthalten seien.

"Der Markt hat bereits eine starke Erholung und Unternehmensergebnisse über Erwarten eingepreist, und es reicht nicht aus, um die Indizes sehr viel höher zu treiben", sagt Strategin Sophie Chardon von Lombard Odier. Der Markt blicke nun auf die nächsten Schritte. Als erstes werde zu erfahren sein, wie die US-Notenbank ihren geldpolitischen Ausblick verändert.

Unter den Branchen haben sich Energie- und Bankenwerte zuletzt stark gezeigt im Gegensatz zu den Technologiewerten. Dahinter steckt das aufgehellte wirtschaftliche Bild, das die Anleger ermutigt, auf Unternehmen zu setzen, die von einer Erholung besonders profitieren werden. Florent Pochon von Natixis erwartet, dass diese Rotation in den kommenden Wochen an Dynamik gewinnen wird: "So lange die Zentralbanken weiter taubenhaft bleiben und dazu die Erholung der Wirtschaft kommt, dürfte dies den perfekten Schwung für Aktien erbringen."

Eine Reihe von Unternehmen - Dupont, CVS Health, KKR, Pfizer und Under Armour - wird vorbörslich berichten. Nach Börsenstart kann der Auftragseingang der Industrie einen Impuls liefern.

Der Düngemittelkonzern Mosaic hat im ersten Quartal besser abgeschnitten als erwartet und auch für den Rest des Jahres eine positive Entwicklung in Aussicht gestellt. Anleger nutzen diese guten Nachrichten zu Gewinnmitnahmen: Mosaic fallen um 5,8 Prozent, allerdings hat sich der Kurs der Aktie in den zurückliegenden zwölf Monaten verdreifacht.

Nicht so schlecht wie befürchtet hat der Autoverleiher Avis Budget im ersten Quartal abgeschnitten, auch wenn das Unternehmen abermals einen Umsatzrückgang und einen Verlust auswies. Wegen des Mangels an Computer-Chips sieht Avis die Erneuerung seiner Fahrzeugflotte mit Unsicherheiten behaftet, zeigte sich aber gleichwohl zuversichtlich, die wachsende Nachfrage durch die Optimierung der Kapazitätsnutzung kompensieren zu können. Die Aktie verlor nachbörslich 1,8 Prozent.

Positiv wurden die Zahlen des Halbleiterunternehmens Rambus aufgenommen, dessen Aktie um 1,2 Prozent stieg. Das Unternehmen erreichte im ersten Quartal mit Umsatz und Ergebnis das obere Ende der eigenen Ziele.

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May 04, 2021 06:28 ET (10:28 GMT)