Zürich (awp) - Der Uhrenhersteller Swatch wird voraussichtlich in den kommenden Tagen die Zahlen zum Geschäftsjahr 2018 veröffentlichen. Zum AWP-Konsens haben insgesamt 14 Analysten beigetragen.

2018E      
(in Mio Fr.)        AWP-Konsens     2017A
 
Nettoumsatz            8'675        7'960
EBIT                   1'301        1'002 
-EBIT-Marge (in %)      15,0         12,6 
Reingewinn               977          755 

(in Fr.)
Dividende Inhaber       8,20         7,50

FOKUS: Die Schweizer Uhrenindustrie hat im vergangenen Jahr von der Konsumlust der Chinesen getragen weltweit mehr Uhren exportiert. Davon hat auch die Swatch Group, mit Marken wie Omega, Longines, Tissot oder Swatch, profitiert. Es werden steigende Umsätze und Gewinne sowie eine höhere Marge erwartet. Wann genau Swatch die Zahlen veröffentlicht, ist geheim. Üblicherweise geschieht dies Ende Januar oder Anfang Februar.

Spätestens ab der zweiten Hälfte des letzten Jahres hat sich die Stimmung an der Börse gegenüber den Uhrenkonzernen Swatch und Richemont spürbar eingetrübt. Geopolitische Unsicherheiten, ungeklärte Fragen zum Brexit oder die Sorge vor einer Abschwächung der Weltwirtschaft belasten das Marktumfeld nach wie vor. Zudem dürften ungünstige Wechselkurseffekte auf das Geschäft in Hongkong, dem wichtigsten Absatzmarkt, gedrückt haben, während in Frankreich die "Gelbwesten"-Unruhen der Branche zusetzten.

Interessieren dürfte bei Swatch, wie es um die Nachfrage in China bestellt ist. Der Konzern generiert geschätzt über die Hälfte des Umsatzes mit chinesischen Kunden, sei es im Land selber oder an Tourismusdestinationen. Im ersten Halbjahr 2018 haben in erster Linie chinesische Kunden der Swatch Group ein zweistelliges Wachstum von knapp 13 Prozent beschert. Dieses Wachstum hat sich in der zweiten Jahreshälfte wohl deutlich abgeschwächt.

ZIELE: Swatch-Chef Nick Hayek übt sich jeweils in Zurückhaltung, wenn es um Aussagen zur künftigen Geschäftsentwicklung geht. Anlässlich der Publikation der Halbjahreszahlen hielt er im Sommer fest, dass sich der positive Trend der ersten Jahreshälfte im Monat Juli fortgesetzt habe. Das zweite Halbjahr biete grosse Möglichkeiten für weiteres starkes Wachstum und den Ausbau von weiteren Marktanteilen, hiess es damals.

PRO MEMORIA: In den ersten elf Monate des Jahres sind die Uhrenexporte gemäss den Angaben des Schweizerischen Uhrenverbands (FH) um 7,1 Prozent auf 19,5 Milliarden nach oben gegangen. Einer sehr guten Nachfrage haben sich die Schweizer Zeitmesser in China (Uhrenexporte: +14%) und Hongkong (+21%) erfreut. Auf der Gegenseite fielen die Ausfuhren nach Grossbritannien (-5,1%) oder Italien (-14%) zurück. Die Statistik zum Gesamtjahr 2018 wird am 29. Januar veröffentlicht.

Im Januar hat Swatch das im Februar 2016 lancierte Aktienrückkaufprogramm beendet. Dabei seien in den vergangenen drei Jahren insgesamt Aktien im Wert von 959 Millionen Franken zurückgekauft worden, teilte Swatch mit. Insgesamt wurden auf der zweiten Handelslinie knapp 1,40 Millionen Inhaberaktien und 7,12 Millionen Namenaktien erworben.

Im neu angelaufenen Jahr wagt Swatch einen neuen Versuch, die Konkurrenz im mobilen Bezahlmarkt aufzumischen. Dazu lanciert der Uhrenhersteller unter dem Namen "SwatchPay!" seine neue kontaktlose Bezahllösung in der Schweiz. Diese wurde in China bereits im Sommer 2017 lanciert und neu ist nun das Angebot auch in der Schweiz verfügbar.

Die Swatch Group will nach dem Rückzug von der Basler Uhrenmesse Baselworld die Kunden einiger Marken an einer Parallelveranstaltung in Zürich empfangen. Das Treffen, das nur für Händler bestimmt ist, soll in dem von Swatch vor einiger Zeit erworbenen Grieder-Haus durchgeführt werden. Mitmachen dürften die Luxusmarken Omega, Bréguet, Harry Winston, Blancpain, Jaquet Droz und Glashütte.

AKTIENKURS: An der Börse zählten die Inhaberaktien von Swatch bei den Schweizer Blue Chips im vergangenen Jahr mit einem Kursrückgang von 28 Prozent zu den grössten Verlierern. Seit Beginn des neuen Jahres haben sich die Titel etwas davon erholt und um rund 7 Prozent zugelegt. Von den beinahe 500 Franken, die der Kurs letzten Juni erreicht hatte, bleiben die Titel nach wie vor weit entfernt. Aktuell tendiert der Kurs leicht über der 300-Franken-Marke.

Homepage: www.swatch.com

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