Zürich (awp) - Die Aktien von Richemont und Swatch stehen am Freitag deutlich unter Druck. Während Richemont in einer Studie von Barclays trotz tieferem Kursziel noch gut wegkommt, wird Swatch weiterhin nur mittelmässig bewertet. Händler verweisen zudem auf eine drohende Kreditrating-Abstufung für China durch Standard &Poor's, was zusätzlich auf die Stimmung im Luxusgütermarkt drücke. Denn gerade im Luxusgütermarkt spielt China eine entscheidende Rolle.

Gegen 9.55 Uhr fallen die Titel von Richemont um 2,7% auf 61,85 CHF, Swatch-Inhaber geben um 2,1% auf 326,20 CHF nach. Damit rangieren die beiden Papiere unter den schwächsten Werten im Schweizer Leitindex. Der SMI steht ebenfalls mit 1,9% deutlich im Minus. Auch die europäischen Konkurrenten wie LVMH oder Burberry kommen unter Druck.

Barclays hat zwar das Kursziel für Richemont am Morgen in einer Branchenstudie auf 75 von 85 CHF gesenkt, die Titel blieben aber im Schmuck- und Uhrensegment ihr "Top Pick", so die Experten. Von Swatch habe es dagegen am Investorentag eher vorsichtige Töne gegeben - und das erwarten die Analysten generell von der ganzen Branche im Zuge der Zahlen zum ersten Quartal. Derzeit seien die Markterwartungen mit Blick auf die Margen etwas zu optimistisch.

Händler verweisen zudem auf eine Abstufung des Ausblicks für China durch die Ratingagentur S&P am Vortag. Der Ausblick für das Land wurde auf "negativ" von "stabil" gesenkt und damit droht der Verlust des "AA-"-Ratings. Grund für den pessimistischeren Ausblick sei die Erwartung, dass der wirtschaftliche Anpassungsprozess langsamer vorangehen werde als bislang erwartet, heisst es von S&P. Zwar sei über die kommenden drei Jahre mit einem Wachstum von mindestens sechs Prozent zu rechnen. Allerdings dürfte sich der Verschuldungsgrad der Regierung und der Unternehmen verschlechtern.

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