Biel (awp) - Die Swatch Group ist in dem vor fünf Jahren ausgebrochenen Rechtsstreit mit Tiffany nun definitiv als Sieger hervorgegangen. Das zeigen öffentlich zugängliche Unterlagen, die der US-Schmuckhersteller bereits vor einigen Tagen bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereicht hat, wie die "Handelszeitung" am Freitag berichtete. Der Rechtsfall geht auf eine im Jahr 2007 lancierte Kooperation der beiden Konzerne zurück, die im Streit endete.

Am 23. November habe das oberste niederländische Gericht im Verfahren die Berufung von Tiffany zurückgewiesen, hiess es in den Unterlagen. Da der Supreme Court die höchste und letzte Instanz in diesem Verfahren sei, sei der Entscheid des Schiedsgerichts endgültig und rechtskräftig. Das Gericht habe Tiffany angewiesen, der Swatch Group die Prozesskosten zu erstatten.

Jahrelanger Streit

Damit gilt, was das niederländische Institut für Schiedsgerichtsbarkeit Ende 2013 entschieden hatte. Damals war Tiffany in dem von Swatch eingeleiteten Schiedsverfahren zu einer Schadenersatzzahlung in Höhe von 402 Millionen Franken verurteilt worden. Diesen Betrag verbuchte Swatch bereits in der Rechnung des Jahres 2013.

Weil die beiden Unternehmen sich auf einen Drittstaat als Gerichtsstand geeinigt hatten, befasste sich das niederländische Schiedsgericht mit der Angelegenheit. Tiffany ging nach dem Schiedsgerichtsspruch in Berufung.

Gescheiterte Kooperation

Ursprung des Rechtsverfahrens war eine gescheiterte Kooperation. Im Jahr 2007 riefen Swatch Group und Tiffany gemeinsam die Uhrenmarke "Tiffany & Co" ins Leben. Die von Swatch hergestellten Uhren sollten sowohl in Swatch- und Tiffany-Geschäften als auch über Dritthändler vertrieben werden.

Im September 2011 beendete Swatch jedoch die Zusammenarbeit mit der Begründung einer Vertragsverletzung und erhob im Dezember 2011 Klage auf Schadenersatz. Swatch warf dem US-Juwelier vor, die Entwicklung des Geschäfts systematisch behindert zu haben.

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