Zürich (awp) - Die Aktien des Luxusgüter-Konzerns Richemont und Swatch sind am Mittwochmorgen unter Druck. Die Titel werden durch schwache Konjunkturdaten aus China sowie den anhaltenden Unruhen im wichtigen Absatzmarkt Hongkong belastet.

Um 12.40 Uhr geben Richemont um 2,3 Prozent auf 75,30 Franken und die Inhaber-Aktien von Swatch um 3,3 Prozent auf 263,00 Franken Prozent nach. Der Gesamtmarkt SMI steht derweil 0,7 Prozent im Minus.

Laut den jüngsten Konjunkturdaten wuchs die chinesische Wirtschaft im zweiten Quartal lediglich um 6,2 Prozent. Die Wachstumsrate fiel damit auf das niedrigste Niveau seit fast drei Jahrzehnten. Auch der Detailhandelsumsatz im Monat Juli fiel schwächer aus als erwartet.

Ausserdem werden die Kurse von der sich verschlechternden Situation in Hongkong belastet. Dieser Markt machte 2018 rund 14 Prozent des Gesamtmarktes für Schweizer Uhren aus und ist zuletzt (Juni) bis auf 11 Prozent gesunken.

Im zweiten Halbjahr sei mit einem Einbruch des Uhrenmarktes in Hongkong um 20 Prozent zu rechnen, schreibt Kepler Cheuvreux-Analyst Jon Cox in einer Studie vom Mittwoch. Auch im Folgejahr sei von einem Rückgang der Nachfrage aus Hongkong um weitere 5 Prozent zu rechnen,. Im schlimmsten Fall drohen laut Cox gar Einbussen von 40 Prozent in diesem Jahr und 25 im Jahr 2020. Die anhaltende Unsicherheit dürfte die Titel in den kommenden Wochen und Monaten weiter belasten, glaubt er.

Aufgrund der guten fundamentalen Werte stuft der Kepler-Analyst beide Aktien weiterhin mit dem Rating 'Buy' ein, reduziert aber die entsprechenden Kursziele.

an/uh