Wenn Frauen Geld anlegen, dann oft erfolgreicher als Männer. Sie bleiben ihrer langfristigen Anlagestrategie eher treu und lassen sich von kurzfristigen Kurseinbrüchen nicht beunruhigen. Männer hingegen sind «anlegefreudiger» als Frauen. Sie machen schlussendlich mehr aus ihren Finanzen. Welche negativen Konsequenzen ergeben sich daraus für viele Frauen und wie können sie darauf reagieren?

Frauen, die ihr Geld anlegen, tun das oft erfolgreicher als Männer, weil sie ihrer langfristigen Anlagestrategie eher treu bleiben. Eine Studie zeigt auf, dass Männer ihr Wertschriftenportfolio häufiger umschichten, Frauen aber eine höhere Rendite erzielen. Anlegerinnen lassen sich weniger von kurzfristigen Kurseinbrüchen beunruhigen oder zu unüberlegten Verkäufen hinreissen. Damit beherzigen sie eine alte Börsenregel: Geduld ist für die Rendite wichtiger als der Kaufzeitpunkt.

Gibt es einen Gendergap bei den Investitionen?

Männer sind nicht die besseren Anleger. Viele sind aber besser informiert, haben mehr Selbstvertrauen und investieren darum stärker in Wertschriften. Das bestätigen verschiedene ausländische Studien. Sie sind in den letzten Jahren zum Schluss gekommen, dass Frauen seltener in Aktien, Fonds oder Obligationen anlegen, weil sie sich weniger mit dem Thema auseinandersetzen und darum weniger Selbstvertrauen in Sachen Finanzen besitzen. Das wollte Prof. Dr. Andreas Dietrich von der Hochschule Luzern in einer Umfrage unter 1200 Schweizerinnen und Schweizern überprüfen. Die Studie, die Ende 2020 veröffentlicht worden ist, bestätigt Geschlechtsunterschiede auch in der Schweiz und identifiziert einige Gründe dafür.

Die Investitionsbereitschaft hängt vom Interesse ab

Gemäss Dietrichs Studie interessieren sich viermal so viele Männer wie Frauen «stark» oder «sehr stark» für die Börse, für Aktien oder Obligationen. Das Interesse für Finanzen korreliert mit der Investitionsbereitschaft. Die Hälfte der Männer besitzt Wertschriften - bei den Frauen hingegen ist es nur jede Dritte. Überraschenderweise ist der Anteil der Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer, die weniger als 6000 Franken im Monat verdienen und Wertschriften besitzen, mit 32 beziehungsweise 36 Prozent ähnlich hoch. Erst mit steigendem Einkommen wird die Differenz in der Investitionsbereitschaft zwischen Frau und Mann grösser und grösser.

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Thurgauer Kantonalbank AG published this content on 07 October 2021 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 22 October 2021 14:53:04 UTC.