FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Verkauf von Anteilen durch Großaktionäre hat am Dienstag mehrere Aktien aus der Dax-Familie teils schwer belastet. Nach ihrem zuletzt starken Lauf sackten die Papiere von Thyssenkrupp im Tradegate-Handel um gut 9 Prozent unter ihren Xetra-Schlusskurs ab. Synlab büßten über 8 Prozent ein und bei Delivery Hero führte die Platzierung von Belegschaftsaktien zu einem Abschlag von immerhin bis zu 2,5 Prozent.

Die Papiere des Corona-Profiteurs Synlab waren zuletzt von Rekord zu Rekord geeilt und Thyssenkrupp angesichts der Hoffnung, die Anleger in den Konzernumbau legen, immerhin auf ein Hoch seit Mai gestiegen. Auch die Anteile des Essenslieferdienstes Delivery Hero haben bislang einen starken November erlebt. Offenbar sind die Aktien in den Augen einiger Aktionäre damit weit genug gelaufen. Allgemein sorgte derzeit die Corona-Pandemie an den Aktienmärkten auch wieder für mehr Unsicherheit.

Im Falle von Thyssenkrupp will Großaktionär Cevian Kreisen zufolge seinen Anteil an dem Konzern fast halbieren. Der Finanzinvestor biete etwa 43 Millionen Anteilscheine zum Verkauf an, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag unter Berufung auf ihr vorliegende Dokumente. Die Preisspanne liege bei 10,20 bis 11,29 Euro, am Montag waren die Titel bei 11,29 Euro aus dem Handel gegangen. Für den Jefferies-Analysten Alan Spence stellt sich nun die Frage, was aus den restlichen Anteilen wird.

Beim Laborspezialisten Synlab werden Händlern zufolge zehn Millionen Anteile von mehreren Großaktionären zu einem Kurs von 22,15 Euro am Markt platziert. Die Anteilshaber nehmen dafür also einen Abschlag von etwa zehn Prozent in Kauf. Am Vortag hatten die Synlab-Aktien bei 24,60 Euro geschlossen. Von Delivery Hero hieß es derweil, es würden 600 000 Belegschaftsaktien zu 122,50 Euro veräußert. Der Schlusskurs vom Montag war hier 125 Euro./tih/ag/eas