ZÜRICH (dpa-AFX) - Ein Umbau von Thyssenkrupp zum reinen Investitionsgüterkonzern dürfte den Aktien der Essener laut der Credit Suisse mittelfristig kräftig Schwung verleihen. "Revolution, nicht Evolution: unser Fünf-Schritte-Modell," titelte Analyst Michael Shillaker in seiner Studie. Er hob das Kurziel von 30 auf 33 Euro an und bestätigte sein "Outperform"-Votum. Im Vergleich zum aktuellen Kursniveau von etwa 23,60 Euro sieht er fast 40 Prozent Luft nach oben.

Durch einen tiefgreifenden Wandel würden verborgene Werte gehoben. Den Aktien winke eine massive Neubewertung, schrieb der Experte. Der erste Schritt in diese Richtung sei der Abschluss des Verkaufs des brasilianischen Stahlwerks im Jahr 2017. Dann sollte 2017/18 die europäische Stahlfusion mit Tata Europe gelingen und bis 2020 sollten dann die Einsparungen im Zuge der Fusion realisiert werden. Als dritten Punkt bringt der Analyst einen denkbaren Börsengang des Stahlgeschäfts ins Spiel.

Als vierten Schritt sieht Shillaker einen möglichen Verkauf des Geschäftsbereichs Materials Services, also des Handels mit Werk- und Rohstoffen. Letztlich könnte Thyssenkrupp dann die Schuldenquote wieder erhöhen, was umfangreiche Aktienrückkäufe ermöglichen würde. Auch das würde dem Kurs Auftrieb geben.

Mögliche Risiken auf dem Weg dahin seien neben Konjunkturschwankungen ein Widerstand der Politik oder der Gewerkschaften gegen die Stahlfusion sowie der Zeitpunkt eines Stahl-Börsengangs. Zudem müsste erst einmal ein Käufer für Materials Services gefunden werden und letztlich komme es auch auf die Verwendung der Barmittel durch den Konzern an. Sollte alles optimal laufen, hält der Analyst im optimistischsten Fall in den kommenden Jahren aber einen Wert von cirka 84 Euro je Aktie für denkbar.

Gemäß der Einstufung "Outperform" erwartet die Credit Suisse in den nächsten 12 Monaten eine überdurchschnittliche Gesamtrendite der Aktie im Vergleich zu den anderen von dem Analysten beobachteten Werten derselben Branche./mis/ajx/fbr

Analysierendes Institut Credit Suisse.