Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Verbände: Durchsetzung einer Impfpflicht nicht auf Wirtschaft abwälzen 

Die Präsidenten der Wirtschaftsverbände BDI und BDA, Siegfried Russwurm und Rainer Dulger, haben für den Fall einer Impfpflicht eine schnelle staatliche Kontrollregelung gefordert. Es sei gut, dass die Abgeordneten die Argumente zur Impfpflicht "mit der erforderlichen Sensibilität" austauschten. "Sollte es nach Ausschöpfung aller anderen Mittel doch zu einer Impfpflicht kommen, muss sie verhältnismäßig, nachvollziehbar und praktikabel sein", forderten die Verbandspräsidenten. Eine Impfpflicht würde dann auch eine breitere Akzeptanz bei denen finden, die von ihr betroffen seien. Dabei sollte der Gesetzgeber "dann schnellstmöglich auch Kontrolle und Durchsetzung klar regeln", mahnten sie. "Dies darf nicht auf Unternehmen abgewälzt werden."


Unionsfraktion will zu Impfpflicht eigenen Antrag einbringen 

Die Unionsfraktion im Bundestag will einen eigenen Antrag zur Corona-Impfpflicht einbringen. Dies kündigte der gesundheitspolitische Sprecher der Fraktion, Tino Sorge (CDU), am Mittwoch in der Sendung Frühstart von RTL und n-tv an. Die Union werde sich keinem der drei in Vorbereitung befindlichen Gruppenanträge anschließen, so Sorge. Diese würden die Diskussion "zersplittern". "Wir werden als Union nach der Orientierungsdebatte einen eigenen Antrag vorlegen."


WHO weist auf geringeres Wachstum der Corona-Zahlen weltweit hin 

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt das Risiko durch die hochansteckende Omikron-Variante des Coronavirus nach wie als "sehr hoch" ein. In ihrem wöchentlichen Bericht erklärte die WHO am Dienstagabend, dass mit mehr als 21 Millionen Neuinfektionen weltweit in den vergangenen sieben Tagen die "höchste Anzahl an wöchentlich erfassten Fällen seit Beginn der Pandemie" registriert wurde. Insgesamt sei die Inzidenz jedoch "langsamer" angewachsen als zuvor. Demnach ist die Zahl der neuen Fälle um 5 Prozent gestiegen - gegenüber 20 Prozent Wachstum in der Vorwoche. Die Zahl der wöchentlichen Todesfälle blieb mit 50.000 in etwa gleich.


Mehr als 500.000 Neuinfektionen in Frankreich binnen 24 Stunden 

In Frankreich ist am Dienstag erstmals die Schwelle von einer halben Million Corona-Neuinfektionen überschritten worden. Binnen eines Tages wurden nach offiziellen Angaben 501.635 neue Fälle registriert. Frankreich ist derzeit das europäische Land mit den höchsten Infektionsraten. In den vergangenen sieben Tagen wurden im Schnitt mehr als 360.000 Neuinfektionen gezählt. Mehr als 30.000 Corona-Infizierte werden derzeit im Krankenhaus behandelt - fast so viele wie zuletzt im November 2020. Gleichzeitig ist die Zahl der Intensivpatienten mit gut 3700 niedriger als in vorherigen Corona-Wellen.


Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz übersteigt Schwelle von 900 

Der Inzidenzwert und die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Deutschland haben neue Höchstwerte erreicht. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Sieben-Tage-Inzidenz am Mittwochmorgen mit 940,6 an. Am Dienstag hatte der Wert bei 894,3 gelegen, am Mittwoch vergangener Woche bei 584,4. Die Inzidenz beziffert die Zahl der neuen Ansteckungen pro 100.000 Einwohner im Zeitraum von sieben Tagen. Die Zahl der Neuinfektionen binnen 24 Stunden betrug nach Daten der Gesundheitsämter am Mittwoch 164.000 - nach 126.955 am Vortag und 112.323 am Mittwoch vergangener Woche. Damit wurde der bisherige Rekord vom vergangenen Freitag mit 140.160 eingestellt. Wie das RKI unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter weiter mitteilte, wurden am Mittwoch 166 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gezählt.

Kontakt zu den Autoren: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/ank/kla

(END) Dow Jones Newswires

January 26, 2022 04:20 ET (09:20 GMT)