NEW YORK (dpa-AFX) - Der finnische Aufzughersteller Kone hat im Bieterkampf um die Fahrstuhlsparte von Thyssenkrupp Kreisen zufolge sein Gebot erhöht. Es liege nun bei mehr als 17 Milliarden Euro, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die drei anderen jeweils von Finanzinvestoren angeführten Bietergruppen böten jeweils fast 16 Milliarden Euro.

Die Aussicht auf noch mehr Geld für die Sparte beflügelte die Laune der Anleger. Der Aktienkurs von Thyssenkrupp legte auf der Handelsplattform Tradegate in einer ersten Reaktion um fast drei Prozent zu.

Der Aufsichtsrat des deutschen Industriekonzerns sei uneinig, wer den Zuschlag erhalten solle, hieß es in den Kreisen weiter. Kone böte zwar am meisten, eine Übernahme durch die Finnen könne aber auf Widerstand der Kartellbehörden stoßen. Dieses Problem gäbe es bei einer Übernahme durch Finanzinvestoren nicht, allerdings würde der Konzern dann weniger Geld erhalten. Eine Entscheidung des Aufsichtsrates könne sich wegen des Streits bis Freitag oder darüberhinaus verzögern.

Ein Thyssenkrupp-Sprecher sagte der Agentur zufolge lediglich, eine Entscheidung werde Ende Februar getroffen werden. Vertreter der anderen beteiligten hätten keine Stellungnahme abgeben wollen.

Finanzvorstand Johannes Dietsch hatte am Vormittag anlässlich der Telefonkonferenz zu den jüngsten Quartalszahlen mit Blick auf den Entscheidungsprozess gesagt: "Wir befinden uns auf der Zielgeraden". Zwar hält Dietsch immer noch einen Börsengang für möglich. Mit Blick auf das unsichere Marktumfeld und den seinen Aussagen zufolge "sehr kompetitiven Bieterprozess" sagte er, Thyssenkrupp konzentriere sich derzeit "sehr stark" auf die Verkaufsoption.

Thyssenkrupp will sich vom Aufzuggeschäft trennen. Mit den Erlösen will der Konzern die Sanierung des Unternehmens finanzieren. Das Aufzuggeschäft ist dabei die Ergebnisperle. Auch im ersten Quartal war sie wieder der einzige nennenswerte Gewinnbringer. Thyssenkrupp schrieb dabei in den drei Monaten per Ende Dezember insgesamt rote Zahlen./he