Rom (Reuters) - Die Thyssenkrupp-Wasserstoff-Tochter Nucera könnte nach Angaben ihres Miteigentümers in wenigen Monaten einen neuen Anlauf für einen Teilbörsengang nehmen.

Ein Listing von Nucera im Herbst sei das Ziel, sagte der Finanzvorstand des italienischen Elektroden-Herstellers De Nora, Matteo Lodrini, am Donnerstag. Das Familienunternehmen, das gerade selbst an die Mailänder Börse strebt, ist mit 34 Prozent an Nucera beteiligt, 66 Prozent liegen beim Industriekonzern Thyssenkrupp. Nucera plant und baut Elektrolyseure, Anlagen zur Herstellung von "grünem Wasserstoff".

Mehrheitseigner Thyssenkrupp hatte die Börsenpläne für Nucera wegen der wackligen Kapitalmärkte in der vergangenen Woche auf unbestimmte Zeit verschoben. Die Emission sollte dem Unternehmen 600 Millionen Euro frisches Kapital bringen. "Wir streben weiterhin einen Börsengang von Thyssenkrupp Nucera an", erklärte eine Unternehmenssprecherin am Donnerstag. "Die Entscheidung für einen möglichen Börsengang hängt nach wie vor auch vom Marktumfeld ab, daher prüfen wir weiterhin alle Optionen."

Konzernchefin Martina Merz hatte angekündigt, dass Thyssenkrupp die Mehrheit der Anteile behalten will. Wasserstoff spielt eine Schlüsselrolle bei der Energiewende. Thyssenkrupp ist selbst an diversen Projekten beteiligt. Zudem will der Konzern seine Stahlproduktion mit dem Stoff klimafreundlicher aufstellen.

(Bericht von Francesco Zecchini.; Geschrieben von Alexander Hübner. Redigiert von Olaf Brenner.; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)