Pressemitteilung

13. Februar 2020

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Umsatzentwicklung trotz konjunkturellen Gegenwinds stabil /

Operatives Ergebnis wie erwartet unter Vorjahr / Jahresprognose beibehalten

  • Umsatz im 1. Quartal 2019/2020 auf Vorjahresniveau
  • Operatives Ergebnis insbesondere durch Marktentwicklung bei Steel Europe unter Vorjahr
  • Restrukturierungsmaßnahmen kommen wie geplant voran
  • Gesamtjahresprognose für das laufende Geschäftsjahr beibehalten

In den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2019/2020 konnte thyssenkrupp in einem schwierigen konjunkturellen Umfeld den Umsatzmit 9,7 Mrd € nahezu stabil halten. Dabei wiesen die Industriegütergeschäfte zum Teil zweistellige Wachstumsraten auf, während sich in den Werkstoffgeschäften Preis- und Mengeneinbußen deutlich bemerkbar machten. Dies spiegelt sich auch im Auftragseingangwider, der insgesamt um 4 Prozent auf 9,7 Mrd € gesunken ist. Das Bereinigte EBITbetrug 50 Mio € und blieb insbesondere durch die Entwicklung bei Steel Europe und einer insgesamt schwachen Autokonjunktur erwartungsgemäß unter dem Wert des Vorjahresquartals (217 Mio €).

"Die aktuellen Zahlen können nicht begeistern. Aber wir sind überzeugt davon, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Die Elevator-Transaktion steht vor der Entscheidung, die Verhandlungen mit der Mitbestimmung zur Stahl-Strategie kommen voran, und wir verbessern unsere Performance. Unser Fazit: Die Richtung stimmt", so Martina Merz, Vorstandsvorsitzende der thyssenkrupp AG.

Entwicklung in den Geschäften im 1. Quartal 2019/2020

In einem insgesamt schwierigen Marktumfeld in der Automobilindustrie - geprägt durch die anhaltende Absatzschwäche im weltgrößten Markt China - konnte die Business Area Automotive Technology1Auftragseingang und Umsatz um 5 bzw. 11 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal verbessern. Die Steigerungen resultierten vorwiegend aus dem Serienanlauf neuer Werke und Projekte, insbesondere bei den Lenkungen, aber auch bei Dämpfersystemen und Nockenwellenmodulen. Im Ergebnis wurde diese erfreuliche Entwicklung durch negative Ergebnisbeiträge der beiden Geschäfte auf dem Prüfstand - System Engineering und Federn

1Im Zuge der strategischen Neuausrichtung "newtk" wurde Components Technology in Automotive Technology umbenannt und konzentri ert sich seit dem 1. Oktober 2019 auf das Automobilgeschäft. Neu hinzu kam System Engineering, das u.a. Produktionsstraßen für die Automobilindustrie entwickelt und bis zum 30. September 2019 zu Industrial Solutions gehörte. Die Großwälzlager und das Schmiedegeschäft wurden aus Components Technology herausgelöst. Die Berichterstattung der beiden Einheiten erfolgt nun unter dem Namen Industrial Components. Industrial Solutions wurde in Plant Technology umbenannt; darin befinden sich die Geschäfte mit Chemie-Anlagen,Zement-Anlagen sowie Anlagen und Ausrüstung für Mining.

thyssenkrupp AG, thyssenkrupp Allee 1, 45143 Essen, Deutschland, T: +49 201 844 - 536236, press@thyssenkrupp.com, www.thyssenkrupp.com

Vorsitzender des Aufsichtsrats: Prof. Dr. Siegfried Russwurm, Vorstand: Martina Merz (Vorsitzende), Oliver Burkhard, Johannes Dietsch, Dr. Klaus Keysberg

Sitz der Gesellschaft: Duisburg und Essen, Registergerichte: Duisburg HR B 9092, Essen HR B 15364

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und Stabilisatoren - gedrückt. Bei System Engineering wurden bereits Maßnahmen zu Kapazitätsanpassungen und Kostenmaßnahmen angestoßen. Das Bereinigte EBIT lag in der Summe mit 21 Mio € über dem Vorjahr (13 Mio €).

Bei Industrial Componentsprofitierten die Großwälzlager insbesondere von der guten Auftragslage im Bereich Windenergie. Beim Schmiedegeschäft hingegen, bei dem bereits Kostensenkungsmaßnahmen eingeleitet wurden, wirkten geringere Volumina bei den Komponenten für Lkw und Baumaschinen ergebnisbelastend. Insgesamt verringerten sich Auftragseingang und Umsatz um 13 bzw. 5 Prozent. Das Bereinigte EBIT konnte mit 44 Mio € auf Vorjahresniveau gehalten werden.

Im Aufzugsgeschäft Elevator Technologyverbuchte thyssenkrupp im abgelaufenen Quartal Aufträge im Wert von 2,2 Mrd € - ein neuer Höchstwert. Dazu trug insbesondere das Neuanlagen- und Modernisierungsgeschäft in den USA bei. Auch der Umsatz stieg, vor allem in Nord- und Südamerika und Asien-Pazifik (insbesondere in China), gegenüber dem Vorjahr um 6 Prozent. Das Bereinigte EBIT wies in allen Regionen eine positive Entwicklung auf und verbesserte sich um 12 Prozent auf 228 Mio €. Zudem verbesserte sich die Marge, nicht zuletzt durch die Umsetzung des Performanceprogramms, um 0,5 Prozent-Punkte auf 11,1 Prozent.

Plant Technologykonnte seinen Umsatz um 23 Prozent steigern. Dazu trug insbesondere der Chemieanlagenbau bei. Der Auftragseingang lag 15 Prozent unter dem Wert des Vorjahresquartals, da im Vergleichszeitraum ein Großauftrag im Mining-Geschäft verbucht wurde. Der Chemie- und Zementanlagenbau entwickelte sich stabil bis positiv. Das Bereinigte EBIT weist immer noch einen negativen Wert auf, hat sich aber durch die leichte Erholung im Chemie- und Zementanlagenbau sowie durch einen Ertrag aus einer Gebäudeveräußerung und durch positive Effekte aus der Umsetzung des Transformationsprogramms gegenüber dem Vorjahr (-30 Mio €) auf -18 Mio € deutlich verbessert.

Marine Systemskonnte den Auftragseingang auf dem Niveau des Vorjahresquartals halten. Der Umsatz stieg um 28 Prozent auf 381 Mio €. Positiv wirkten hier insbesondere Umsätze aus dem Großauftrag über vier Fregatten aus Nordafrika. Operativ blieb das Marinegeschäft mit einer schwarzen Null stabil.

Das schwache Marktumfeld und erneute Preisrückgänge bekam die Business Area Materials Serviceszu spüren. Auftragseingang und Umsatz entwickelten sich mit Rückgängen um 9 bzw. 10 Prozent deutlich negativ. Sinkende Marktpreise sowie eine sehr schwache Nachfrage, vor allem im lagerhaltenden Handel sowie in den automobilnahen Servicecentern in Europa und Amerika, belasteten das Geschäft und führten zu erheblich negativen Effekten. Entsprechend blieb auch das Bereinigte EBIT mit 11 Mio € erwartungsgemäß deutlich unter dem Vorjahr (22 Mio €).

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Auch die Geschäftsentwicklung von Steel Europewar durch die strukturell äußerst herausfordernde Lage im Stahlumfeld gekennzeichnet. Die insgesamt nachlassende Marktdynamik macht sich deutlich bemerkbar, insbesondere auch aufgrund der spürbar gesunkenen Nachfrage aus der Automobilindustrie. Auftragseingang und Umsatz lagen mit 10 bzw. 13 Prozent unter Vorjahr. Das Bereinigte EBIT rutschte durch die rückläufigen Versandmengen und den anhaltenden Kostendruck - weiterhin auch ausgelöst durch höhere Rohstoffkosten (insbesondere Eisenerz) - mit -164 Mio € in die Verlustzone (Vorjahr: 38 Mio €).

Mit der Reduktion der Verwaltungskosten in der Zentraleund in der Regionalorganisation kommt thyssenkrupp planmäßig voran. Das Bereinigte EBIT blieb mit -66 Mio € nahezu stabil.

Konzernkennzahlen des 1. Quartals 2019/2020

Unter dem Strich weist thyssenkrupp im 1. Quartal 2019/2020 einen Periodenfehlbetragvon -364 Mio € (Vorjahr 68 Mio €) aus. Gründe sind neben der operativen Entwicklung Restrukturierungsaufwendungen im Zuge der Umsetzung von "newtk", erhöhte Zinsaufwendungen für Finanzschulden und Einmalaufwendungen im Zusammenhang mit der Elevator-Transaktion. Nach Abzug der Minderheitenanteile lag der Nettoverlust im 1. Quartal 2019/2020 bei -372 Mio € (Vorjahr 60 Mio €); das Ergebnis je Aktie betrug -0,60 € (Vorjahr 0,10 €).

Trotz operativer Verbesserungen in einigen Geschäften war der Free Cashflow vor M&Amit -2,5 Mrd € erwartungsgemäß weiterhin deutlich negativ und lag auf Vorjahresniveau. Gründe hierfür waren insbesondere die Zahlung des Bußgeldes im Kartellverfahren bei Grobblech in Höhe der gebildeten Rückstellungen von 370 Mio € und die erhöhte Mittelbindung bei den Werkstoffgeschäften. Durch den negativen Free Cashflow vor M&A sowie durch eine Neu- Bilanzierung von Leasingverpflichtungen nach IFRS 16 in Höhe von 1 Mrd € stiegen die Netto- Finanzschuldendes Konzerns auf 7,1 Mrd € (Stand 30. September 2019: 3,7 Mrd €). Unter der Berücksichtigung der freien Liquidität von 5,1 Mrd € sowie der ausgewogenen Fälligkeitsstruktur ist thyssenkrupp weiterhin solide finanziert.

Das Eigenkapitalhat sich durch den Periodenfehlbetrag gegenüber dem 30. September 2019 um 286 Mio € auf 1,9 Mrd € verringert.

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Prognose 2019/2020

Unter Berücksichtigung der weiterhin begrenzten Sichtweite und eingeschränkt verlässlichen Planbarkeit behält thyssenkrupp die Prognosefür das laufende Geschäftsjahr 2019/2020bei. Vor dem Hintergrund der Fortschritte bei den Industriegütergeschäften, einer insgesamt schwächeren Ergebnisentwicklung der Werkstoffgeschäfte und bereits eingeleiteten intensivierten Restrukturierungen rechnet der Vorstand mit einem Bereinigten EBITauf Vorjahresniveau (Vorjahr 802 Mio €). Der Free Cashflow vor M&Awird unter Vorjahresniveau (Vorjahr -1.140 Mio €) erwartet. Die Aufwendungen für die Intensivierung der Restrukturierungen (Sondereffekte in Höhe eines mittleren dreistelligen Millionen-€-Betrags) werden unter dem Strich voraussichtlich zu einem deutlich höheren Jahresfehlbetragals im Vorjahr (-260 Mio €) führen.

Kontakt Investor Relations:

Dr. Claus Ehrenbeck

Investor Relations

Telefon +49 (201) 844-536464

E-Mail:claus.ehrenbeck@thyssenkrupp.com

www.thyssenkrupp.com

Twitter: @thyssenkrupp

Company blog: https://engineered.thyssenkrupp.com

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thyssenkrupp in Zahlen - Kennzahlen im Überblick

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Konzern1)

1. Quartal

1. Quartal

2018 / 2019

2019 / 2020

Veränderung

in %

Auftragseingang

Mio €

10.111

9.660

- 450

- 4

Umsatz

Mio €

9.736

9.674

- 63

- 1

EBIT2)

Mio €

181

- 115

- 297

--

EBIT-Marge

%

1,9

- 1,2

- 3,1

--

Bereinigtes EBIT2)

Mio €

217

50

- 167

- 77

Bereinigte-EBIT-Marge

%

2,2

0,5

- 1,7

- 77

Ergebnis vor Steuern

Mio €

99

- 206

- 305

--

Periodenüberschuss/(-fehlbetrag) bzw.

Ergebnis nach Steuern

Mio €

68

- 364

- 432

--

davon Anteil der Aktionäre der thyssenkrupp AG

Mio €

60

- 372

- 432

--

Ergebnis je Aktie

0,10

- 0,60

- 0,69

--

Operating Cashflow

Mio €

- 2.245

- 2.144

101

4

Cashflow für Investitionen

Mio €

- 257

- 327

- 70

- 27

Cashflow aus Desinvestitionen

Mio €

25

18

- 8

- 30

Free Cashflow3)

Mio €

- 2.477

- 2.453

24

1

Free Cashflow vor M & A3)

Mio €

- 2.477

- 2.476

1

0

Netto-Finanzschulden (31.12.)

Mio €

4.684

7.138

2.454

52

Eigenkapital (31.12.)

Mio €

3.274

1.934

- 1.340

- 41

Gearing (31.12.)

%

143,1

369,1

226,1

158

Mitarbeiter (31.12.)

161.496

161.538

42

0

  1. Siehe auch Vorbemerkungen.
  2. Siehe auch die Überleitungsrechnung in der Segmentberichterstattung(Anhang-Nr. 08).
  3. Siehe auch die Überleitungsrechnung in der Analyse der Kapitalflussrechnung.

Auftragseingang

Umsatz

EBIT1)

Bereinigtes EBIT1)

Mio €

Mio €

Mio €

Mio €

Mitarbeiter

1. Quartal

1. Quartal

1. Quartal

1. Quartal

1. Quartal

1. Quartal

1. Quartal

1. Quartal

2018 / 19

2019 / 20

2018 / 19

2019 / 20

2018 / 19

2019 / 20

2018 / 19

2019 / 20

31.12.18

31.12.19

Automotive

Technology2)

1.283

1.353

1.231

1.367

9

- 78

13

21

24.712

25.891

Industrial

Components2)

643

558

573

544

42

43

43

44

14.493

13.528

Elevator Technology

2.143

2.232

1.923

2.045

199

207

204

228

53.285

52.838

Plant Technology2)

668

568

615

755

- 37

- 19

- 30

- 18

11.113

11.300

Marine Systems

107

103

298

381

0

0

0

0

5.868

6.104

Materials Services

3.370

3.078

3.388

3.046

22

11

22

11

20.378

20.238

Steel Europe

2.341

2.115

2.131

1.851

34

- 166

38

- 164

27.613

28.093

Corporate

Headquarters2)

0

1

0

1

- 74

- 103

- 63

- 66

1.187

1.041

Überleitung2)

- 443

- 348

- 424

- 316

- 12

- 10

- 11

- 6

2.847

2.505

Konzern2)

10.111

9.660

9.736

9.674

181

- 115

217

50

161.496

161.538

  1. Siehe auch die Überleitungsrechnung in der Segmentberichterstattung(Anhang-Nr. 08).
  2. Siehe auch Vorbemerkungen.

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ThyssenKrupp AG veröffentlichte diesen Inhalt am 13 Februar 2020 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 13 Februar 2020 10:16:05 UTC.

Originaldokumenthttps://d13qmi8c46i38w.cloudfront.net/media/UCPthyssenkruppAG/assets.files/media/investoren/berichterstattung-publikationen/2020/update-13.02.2020/20200213_thyssenkrupp-pressemitteilung-quartalszahlen-q1-2019-2020.pdf

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