Nach den Plänen von Technologiefirmen und Hotelketten sind die mechanischen Helfer gut geeignet, um etwa Gästen die Zimmerschlüssel in die Hand zu drücken. Auf der weltgrößten Reisemesse ITB in Berlin präsentierte der japanische Toshiba-Konzern seinen Hotelroboter Chihira Kanae mit langen schwarzen Haaren und fließenden Handbewegungen. So menschlich wie möglich soll er wirken. An der Rezeption kann er programmierte Fragen beantworten. Die Messebesucher waren durchaus beeindruckt, doch liegt vor dem Hersteller noch ein weiter Weg, um sein Geschöpf wirklich menschenähnlich zu gestalten: Die Einladung eines Messebesuchers für ein gemeinsames Abendsessen ließ Kanae unbeantwortet.

Die Maschinen erobern nicht nur die Messehallen in Berlin, sondern auch Hotel-Lobbys. Ein Haus der Marriot-Kette im belgischen Gent setzt versuchsweise einen knapp sieben Kilo schweren Roboter namens Mario ein. Gut angekommen bei Gästen sei, dass die Maschine umfangreiche Powerpoint-Präsentation vortragen konnte, sagt Hotelmanager Roger Langhout. Auch in anderen Bereichen der Reisebranche werden Roboter testweise eingesetzt. Die niederländische Fluglinie KLM schickt an ihrem Heimatflughafen Amsterdam Spencer durch die Hallen, um Passagieren den Weg zu zeigen.

Einer Studie der Web-Seite Travelzoo zufolge rechnen 80 Prozent der Verbraucher damit, dass Roboter bis 2020 eine große Rolle in ihrem Leben spielen werden. Allerdings hätten viele Befragte auch Ängste geäußert. "Der menschliche Touch bleibt wichtig", sagt Travelzoo-Manager Richard Singer. Ansonsten bestehe die Gefahr, dass Humor oder kulturelle Unterschiede verloren gingen. Der Hotelbetreiber Best Western sieht die Möglichkeiten der neuen Technologie nüchtern. Zunächst müssten Einsatzgebiete gefunden werden, auf denen die Roboter besonders nützlich sein könnten wie das Putzen von Zimmern, sagt Konzernchef David Kong. "Eine coole Idee allein reicht nicht."

Unternehmen in diesem Artikel : Air France-KLM, Toshiba Corp, Marriott International Inc