Der weltweit zweitgrößte Speicherchip-Hersteller Kioxia Holdings schiebt seinen Börsengang in Japan auf die lange Bank.

Das ursprünglich für den 6. Oktober in Tokio geplante Marktdebüt werde verschoben, kündigte das japanische Unternehmen am Montag an, das früher unter dem Namen Toshiba Memory firmierte. Kioxia leidet unter dem Handelsstreit zwischen China und den USA, der den globalen Chipmarkt belastet. Vor allem die neuen Sanktionen für den chinesischen Netzwerkausrüster und Smartphoneanbieter Huawei machen den Unternehmen zu schaffen, weil diese zu einem Überangebot und niedrigeren Preisen führen könnten. Die Neuemission von Kioxia wäre der größte Börsengang des Jahres in Japan gewesen.

Am Aktienmarkt kam die Entscheidung nicht gut an. Die Aktien des Anteilseigners Toshiba, der sich im Rahmen des Börsengangs von einer achtprozentigen Beteiligung trennen wollte, fielen zwischenzeitlich mehr als acht Prozent. Kioxia begründete den Schritt mit den aktuellen Marktschwankungen und der Gefahr einer zweiten Corona-Welle. Kioxia-Chef Nobuo Hayasaka sagte: "Wir haben keine Eile." Anfang des Monats hatte die Firma bereits Abstriche bei der Preisspanne gemacht. Demnach hätte der Marktwert unter dem Preis von 20 Milliarden Dollar gelegen, zu dem ein vom Finanzinvestor Bain angeführtes Konsortium Kioxia vor zwei Jahren gekauft hatte.