Die Volkswagen-Nutzfahrzeugtochter Traton lässt sich im Poker um eine Übernahme des US-Partners Navistar nicht in die Karten blicken.

Traton-Chef Matthias Gründler lehnte es auf der virtuellen Hauptversammlung am Mittwoch ab, sich zum Stand der Gespräche mit dem US-Unternehmen zu äußern. Auf entsprechende Fragen antwortete er wiederholt lediglich, ein vollständiger Zusammenschluss von Traton und Navistar böte überzeugende strategische Vorteile. Das erhöhte Angebot für Navistar zeige das fortbestehende Interesse Tratons an der Transaktion.

Die VW-Holding für die Marken MAN und Scania hatte ihre Offerte für die restlichen Anteile an Navistar jüngst um rund 700 Millionen Dollar auf fast 3,6 Milliarden Dollar aufgestockt. Das reicht Navistar aber noch nicht. Der Verwaltungsrat des US-Unternehmens erklärte, das höhere Angebot bewerte Navistar deutlich zu niedrig. Größter Anteilseigner ist der US-Milliardär Carl Icahn, dessen Fonds 16,9 Prozent der Navistar-Aktien kontrollieren. Traton hält bereits 16,8 Prozent an Navistar.