Der bayerische Wohnmobil-Hersteller Knaus Tabbert muss bei seinem Börsengang Abstriche machen.

Statt wie geplant bis zu 4,945 Millionen Aktien sollen mangels Nachfrage nun maximal vier Millionen verkauft werden, wie das Unternehmen am Dienstag in Jandelsbrunn im Bayerischen Wald mitteilte. Die Aktien sollen am unteren Ende der Preisspanne ausgegeben werden, zu je 58 Euro, wie eine mit der Transaktion vertraute Person zu Reuters sagte. Damit schrumpft der Emissionserlös auf 232 Millionen Euro. Die Eigentümer von Knaus Tabbert, der niederländische Finanzinvestor HTP, hatte auf ein Emissionsvolumen von bis zu 366 Millionen Euro gehofft, die Spanne reichte bis 74 Euro. Offiziell soll der Ausgabepreis am Abend bekanntgegeben werden.

Dem Unternehmen selbst sollen aber wie geplant 20 Millionen Euro frisches Kapital zufließen, mit denen Knaus Tabbert unter anderem eine Fabrik für Kastenwagen in Ungarn finanzieren will. Der Streubesitz liegt nach den eingedampften Plänen bei maximal 38,5 Prozent, eigentlich sollten bis zu 48 Prozent bei neuen Aktionären untergebracht werden.

HTP Investments hatte Knaus Tabbert vor elf Jahren aus der Insolvenz heraus gekauft und will den Camping-Boom in der Corona-Krise nun für einen Teilausstieg nutzen. Das Unternehmen ist im Markt für Wohnmobile die Nummer drei in Europa hinter der schwäbischen Hymer, die zum US-Konzern Thor Industries gehört, und der französischen Trigano.