FRANKFURT (Dow Jones)--Der Reisekonzern Tui will mit neuen Aktien 1,1 Milliarden Euro einsammeln, um die eigene Bilanz zu stärken. Dazu werden 523,5 Millionen neue Aktien zu einem Bezugspreis von 2,25 Euro angeboten. Aktionäre bekommen für je 21 gehaltene Anteile 10 neue, wie es in einer Mitteilung heißt. Bezogen auf den rechnerisch zu ermittelnden theoretischen Bezugsrechtpreis werden die neuen Aktien mit einem Abschlag von 35,1 Prozent angeboten.

Die größte Tui-Aktionärin Unifirm Limited habe sich verpflichtet, alle ihr entsprechend der 32-prozentigen Beteiligung zustehenden Aktien direkt zu zeichnen und auch keine Anteile vor Abwicklung der Bezugsrechtsemission zu verkaufen.

Tui will die Nettoerlöse aus der Kapitalerhöhung zur Reduzierung von Zinskosten und Nettoverschuldung verwenden. So soll die aktuell mit 375 Millionen Euro in Anspruch genommene KfW-Kreditfazilität auf null zurückgeführt und die mit knapp 1,487 Milliarden Euro belastete Barfazilität auf 762 Millionen Euro reduziert werden.

Tui-Vorstandschef Friedrich Joussen sprach von einem "bedeutenden Schritt nach vorn": "Wir können die Potenziale, die sich aus den Lockerungen der Covid-19-Beschränkungen ergeben, besser nutzen. Wir erzielen mit der Kapitalerhöhung eine Kapitalstruktur, mit der wir für ein sich normalisierendes Geschäftsumfeld deutlich besser aufgestellt sind."

Tui informierte zusätzlich über die aktuelle Buchungsentwicklung. Die Zahl der Reisen im Rahmen des Sommerprogramms 2021 beliefen sich aktuell auf 5,2 Millionen, verglichen mit dem letzten Update vom August sei dies ein Plus von 1,1 Millionen Buchungen. "Wie erwartet haben wir in den letzten Wochen einen starken Aufwärtstrend festgestellt, wobei die Buchungen insbesondere in Deutschland und den Niederlanden deutlich über dem Niveau des Sommers 2019 liegen", erklärte der Konzern. Mehr als 2,6 Millionen Kunden hätten im Juli und August mit Tui eine Urlaubsreise gestartet, doppelt so viele wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Tui hatte in der Corona-Krise zwei Mal die Hilfe der Bundesregierung in Anspruch genommen, um eine Insolvenz zu vermeiden. Insgesamt stellte der 4,3 Milliarden Euro zur Verfügung, ein Großteil davon Kredite der Förderbank KfW.

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October 06, 2021 01:37 ET (05:37 GMT)