Zürich (awp) - Der Chip- und Sensoren-Hersteller U-Blox befürchtet negative Auswirkungen einer Entscheidung der US-Kommunikationsbehörde FCC auf den Kundenstamm in Amerika.

So habe die Behörde dem US-Satellitenkommunikationsunternehmen Ligado die Genehmigung für die Nutzung eines zuvor geschützten Teils der Kommunikationsfrequenzen erteilt. Zuvor sei die Lizenz auf die Nutzung für spezielle Satellitenkommunikationsterminals beschränkt gewesen, so das Unternehmen am Donnerstag.

Nun stehe es Ligado frei, diese Frequenzen, die der von GNSS-Empfängern wie GPS genutzten Frequenzen sehr nahe kommen, für die Übertragung von Downlink-Signalen von Mobilfunkmasten und Uplink-Signalen von Nutzergeräten zu nutzen. Dadurch drohe eine Störung von GNSS-Empfängern aller Hersteller, die in der Nähe einer Ligado-Basisstation oder eines kompatiblen Mobiltelefons betrieben würden.

Auch wenn U-Blox Möglichkeiten zur Abschwächung dieser Störungen entwickelt habe, sei eine Implementierung bei Millionen bereits eingesetzten Produkten mit erheblichen Kosten für die Kunden verbunden. Die vom FCC verwendeten Testkriterien würden von U-Blox vollständig abgelehnt. Mit der Aufhebung des Schutzes der Frequenzbänder seien fast zehn Millionen GNSS-Empfängeranwendungen beispielsweise in der Fahrzeugnavigation oder bei Fahrassistenzsystemen und vielem mehr gefährdet.

Zudem könne die Entwicklung künftiger Anwendungen beispielsweise im autonomen Fahren beeinträchtigt werden und auch die 5G-Implementierung dürfte stark von dieser Entscheidung des FCC beeinflusst werden. Denn öffentliche 5G-Mobilfunknetze würden deutlich mehr Basisstationen benötigen als 4G-Netze. Um diese synchron zu halten, seien GNSS-Empfänger erforderlich, die auf weniger und schwächere Signale angewiesen seien und durch Störungen noch stärker beeinflusst würden.

dm/ra