ROUNDUP: Starker Anstieg des ZEW-Indikators deutet Konjunkturwende an

MANNHEIM - Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten haben sich im November stark verbessert. Der Indikator des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) stieg um 20,7 Punkte auf minus 2,1 Zähler, wie das Institut am Dienstag in Mannheim mitteilte. Volkswirte wurden vom Ausmaß der Verbesserung überrascht. Sie hatten nur mit einem Anstieg des Stimmungsindikators auf minus 13,0 Punkte gerechnet.

Arbeitsmarkt: Fachkräfte noch immer schwer gefragt

NÜRNBERG - Der deutsche Arbeitsmarkt braucht trotz der abflauenden Konjunktur noch immer Fachkräfte. Im dritten Quartal sei die Zahl der offenen Stellen zwar um 30 000 auf 1,36 Millionen gesunken, teilte das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung bei der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg am Dienstag mit. Es seien jedoch noch immer 120 000 mehr Stellen unbesetzt als vor einem Jahr.

Baubranche sieht Bund von Wohnungsbauziel deutlich entfernt

BERLIN - Die Bundesregierung hinkt ihrem Wohnungsbauziel von 1,5 Millionen Wohnungen bis 2021 aus Sicht der Baubranche weiter hinterher. Die Bundesvereinigung Bauwirtschaft (BVB) rechnet für dieses und für kommendes Jahr mit jeweils bis zu 310 000 neuen Wohnungen in Deutschland, wie der Vorsitzende, Marcus Nachbauer, am Dienstag in Berlin sagte. Rechnerisch hätten seit 2017 aber rund 375 000 Einheiten gebaut werden müssen, um das Ziel bis Ende der Legislaturperiode zu erreichen, wie eine Sprecherin erläuterte. Vergangenes Jahr waren es demnach aber nur 287 000 neue Einheiten.

ROUNDUP 2: Abschwung in China schlägt auf deutsche Firmen durch

PEKING - Die schwächelnde Wirtschaft in China wirkt sich deutlich auf das Geschäft deutscher Firmen vor Ort aus. "Die Erwartungen der deutschen Unternehmen sind so niedrig wie seit Jahren nicht mehr", teilte die deutschen Handelskammer (AHK) in Peking am Dienstag anlässlich der Veröffentlichung ihrer jährlichen Mitgliederbefragung zum Geschäftsklima mit.

Großbritannien: Arbeitslosenquote geht zurück - Beschäftigung fällt weiter

LONDON - Der britische Arbeitsmarkt entwickelt sich zweischneidig. Zwar zeigt er sich weiterhin robust mit einer sehr niedrigen Arbeitslosigkeit. Doch es entstehen erste Risse in dem sonst soliden Bild. Das geht aus dem monatlichen Arbeitsmarktbericht des Statistikamts ONS vom Dienstag hervor.

Kreise: Trump wird Entscheidung über Autozölle auf EU-Importe wohl verschieben

WASHINGTON - US-Präsident Donald Trump wird die Entscheidung über die angedrohten höheren Autozölle auf EU-Importwagen Kreisen zufolge mit großer Wahrscheinlichkeit verschieben. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg in der Nacht zum Dienstag mit Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Damit hätten sich Anstrengungen der deutschen Autoherstellern, in Gesprächen ihre neuen Investitionen in den USA zu betonen, unterstützend ausgewirkt, hieß es weiter. Eine endgültige Entscheidung sei aber noch nicht gefallen. Das Weiße Haus wollte sich auf Anfrage von Bloomberg dazu nicht äußern. Der Fachdienst "Politico" berichtete darüber hinaus von einer Verschiebung der Entscheidung um ein halbes Jahr.

Keine niedrigen Zölle auf Hummer: EU lässt USA abblitzen

BRÜSSEL - Die USA haben bei der EU erfolglos für eine schnelle Senkung von Einfuhrzöllen auf Hummer und Chemikalien geworben. Die EU könne sicherlich auf das amerikanische Anliegen eingehen, schrieb EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström in einem Brief an den US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer. Die gewünschten Zollsenkungen sollten aus EU-Sicht aber Teil eines weiterreichenden Abkommens zur Liberalisierung von Zöllen auf Industriegüter und Fischereierzeugnisse sein.

ROUNDUP 2/ In Spanien keimt Hoffnung: Sozialisten und Linke rücken zusammen

MADRID - In Spanien keimt zwei Tage nach der zweiten Neuwahl in diesem Jahr ein bisschen Hoffnung: Die Sozialisten von Ministerpräsident Pedro Sánchez erzielten mit dem Linksbündnis Unidas Podemos (UP) unerwartet schnell eine "Vorvereinbarung" zur Bildung einer Regierungskoalition. "Es handelt sich um ein vielversprechendes, aufregendes Abkommen", sagte Sánchez am Dienstag auf einer Pressekonferenz mit UP-Chef Pablo Iglesias nach der Unterzeichnung der Einigung im Parlament in Madrid. Spanien benötige eine "stabile, solide Regierung", so der 47-Jährige nach einer innigen Umarmung mit dem lange von ihm ignorierten Iglesias.

Kundenhinweis:

ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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