Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

CORONA-PANDEMIE I: Epidemiologe und Mitglied der Covid-19-Taskforce des Bundes, Marcel Tanner, hat vor einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus in der Schweiz gewarnt. Es zähle nun jeder Tag, sagte er dem "Blick" vom Samstag und in den "Zeitungen der CH-Media". "Wie die Massnahmen greifen, sehen wir ja erst nach zwei Wochen", erklärte Tanner. Die Schweiz müsse die Kontakte rasch beschränken und die Menschen müssten sich weiterhin rigoros an die Grundmassnahmen halten, forderte er. So seien Händewaschen, Abstand halten und das Tragen von Masken eben unerlässlich. (Blick/Schweiz am Wochenende, S.4)

CORONA-PANDEMIE II: Zwischen Wirtschaft und Gesundheit gibt es nach den Worten der Wirtschaftsprofessorin Dina Pomeranz in der Pandemiebekämpfung keinen Zielkonflikt. Denn um die Wirtschaft zu schützen, müssten die Leute vor der Pandemie geschützt werden, sagte sie am Samstag im "Echo der Zeit" von Radio SRF. Sehr wichtig sei es, Massnahmen zu ergreifen, deren Nutzen gegen die Pandemie maximal gross sei und der Schaden für die Wirtschaft gleichzeitig maximal klein. Gute Massnahmen für die Wirtschaft, die gleichzeitig wenig kosteten, währen zum Beispiel gutes Testen, das Maskentragen und ein viel effizienteres Contact Tracing sowie das ganz gezielte Einschränken von Aktivitäten, die besonders gefährlich seien. (Radio SRF)

UBS I: Die Grossbank UBS kappt laut einer Meldung der "SonntagsZeitung" alle Geschäftsbeziehungen zur Elfenbeinküste. Das Bankhaus schliesse alle Konten und Kreditkarten von Kunden, die im westafrikanischen Land wohnten. Unter den Betroffenen seien auch Schweizer, hiess es. Die Betroffenen hätten nur 45 Tage lang Zeit, bis etwa ihr Konto aufgelöst werde. Dies gehe konkret aus Schreiben der Bank an Kunden hervor. Warum sie die Beziehungen zu allen Kunden in der Elfenbeinküste abbreche, wollte die Grossbank UBS gegenüber der Zeitung nicht erklären. (SoZ, S. 40)

UBS II: Die Grossbank UBS will es Kadermitarbeitern angesichts der Covid-Krise ermöglichen, aus der UBS auszustiegen. Sie sollen bei einem Branchenwechsel oder einer Firmen-Neugründung gesperrte Bonuszahlungen beziehen können, berichtet die "SonntagsZeitung" unter Berufung auf Aussagen von UBS-Chef Sergio Ermotti anlässlich der Quartalsberichterstattung. "Covid hat das Leben von vielen Menschen verändert. Manche meiner Kollegen denken darüber nach, ihrem Leben neue Prioritäten zu geben", erklärte Ermotti. Aufgeschobenen Bonusanteile für die Jahre 2015 bis 2019 sollen nun bei einem Stellenwechsel nicht verfallen. Die UBS wendet dafür im dritten Quartal 359 Millionen US-Dollar auf, wie auch dem Quartalsbericht zu entnehmen ist. (SoZ, S. 40)

STADLER: Der Zugbauer Stadler Rail hat gemäss einem Artikel in der SonntagsZeitung gute Aussichten auf einen Auftrag aus Kasachstan. Dabei gehe es um die Lieferung von "hunderten Passagierwaggons". Ein kasachischer Minister mache Stadler Hoffnungen auf einen Zuschlag: Man schätze die Qualität des Unternehmens. Allerdings seien auch russische und chinesische Firmen im Rennen. Stadler wolle sich zu dem laufenden Verfahren nicht äussern. (SonntagsZeitung, S. 39)

VALCAMBI: Der Tessiner Goldverarbeiter Valcambi hat gegen das Hilfswerk Swissaid Strafanzeige erstattet. Swissaid hatte dem Unternehmen vorgeworfen, Gold aus zweifelhaften Quellen wie etwa aus Kriegsgebieten zu beziehen. Für die Vorwürfe habe Swissaid keinerlei Beleg, sagte Valcambi-Chef Michael Mesaric in einem Interview mit der "SonntagsZeitung". Bei der bei der Staatsanwaltschaft in Bern eingereichten Strafanzeige werden Swissaid unlauterer Wettbewerbs aufgrund falscher Tatsachenbehauptungen vorgeworfen. "Zudem prüfen wir Schadenersatzansprüche gegen Swissaid", sagte Mesaric. Die Vorwürfe von Swissaid sollen sich vor allem auf Goldbezüge von Valcambi von der Dubaier Firma Kaloti beziehen. (SonntagsZeitung, S. 42)

RUSSLAND: Der Bund hat laut dem "SonntagsBlick" ein Millionengeschäft mit Russland verhindert. Zwischen Juli und September habe Moskau versucht, an Schweizer Technik zu gelangen, die für militärische Zwecke gebraucht werden könne. Eine russische Privatfirma habe Drehtische im Wert von 1,3 Millionen Franken bei einem Schweizer Technologiekonzern bestellt - angeblich für den zivilen Gebrauch. Doch der Bund habe das Geschäft gestoppt, weil er davon ausging, dass die Lieferung in Wahrheit an einen militärischen Empfänger weitergeleitet werden sollte. Um welche Schweizer Firma wollte das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) dem "SonntagsBlick" nicht verraten. (SonntagsBlick)

IT-PERSONAL: IT-Spezialisten sind laut einer Meldung der "NZZ am Sonntag" gar nicht so begehrt, wie weithin angenommen werde. Die Zeitung beruft sich dabei auf eine noch unveröffentlichte Studie des Wirtschaftsprofessors George Sheldon von der Universität Basel. Er habe zusammen mit der Thalwiler Analysefirma X28 rund fünf Millionen in der Schweiz im Internet erschienenen Jobinserate zwischen den Jahren 2012 und 2019 ausgewertet. Zwar habe die Zahl der online ausgeschriebenen Stellen seit 2012 jedes Jahr stark zugenommen. Im gleichen Zeitraum sei der Anteil Stellenangebote, die von den Kandidaten spezielle IT-Kenntnisse verlangten, aber von 36 auf 26 Prozent gesunken. Auch die Ausschreibungsdauer der Inserate deute nicht darauf hin, dass ein besonderer Mangel an Computer-Cracks herrsche. (NZZaS, S. 30)

SPIELSUCHT: Ende des Jahres 2019 waren in der Schweiz laut der "NZZ am Sonntag" 61'452 Spielsüchtige von Casinos und Online-Spielen ausgeschlossen. Die Zeitung beruft sich dabei auf die neu im Internet publizierte Statistik der Eidgenössischen Spielbankenkommission. Die Zahl der Spielsperren habe vergangenes Jahr gegenüber 2018 um 4278 Personen zugelegt. Dieser Anstieg sei grösser als in früheren Jahren, hiess es weiter. Diese Entwicklung sei auf die Eröffnung von vier Online-Casinos in der zweiten Hälfte des Jahres 2019 zurückzuführen, erklärte eine Sprecherin der Kommission gegenüber dem Blatt. (NZZaS, S. 11)

GEWERBEMIETEN: Eine vom Wirtschaftsminister Guy Parmelin (SVP) beauftragte Analyse der Gewerbemieten zeigt grosse Unterschiede je nach Branche und Region, wenn man auf die Schwierigkeiten von Unternehmen während der Coronavirus-Krise schaut. Dies berichtet die Westschweizer Zeitung "Le Matin Dimanche". Dem Bericht zufolge war nur ein Drittel der 390'000 gewerblichen Mietverträge in der Schweiz vom Lockdown des Landes betroffen. Die Zahl der Mieter in Schwierigkeiten während sei während der Hochphase der Krise von sechs auf 33 Prozent gestiegen. Das Problem habe hauptsächlich die französischsprachige Schweiz und das Tessin betroffen, hiess es weiter. ("Le Matin Dimanche")

tp