Zürich (awp) - Die Aktien der UBS notieren am Dienstag im frühen Handel deutlich fester. Die Grossbank hatte am Morgen Quartalszahlen kommuniziert, wobei die Markterwartungen bei weitem übertroffen wurden. Die Analysten finden in ersten Kommentaren kaum etwas auszusetzen.

UBS gewinnen gegen 9.30 Uhr 2,2 Prozent auf 11,18 Franken in einem etwas leichteren Gesamtmarkt gemessen am SMI und führen damit aktuell die Titel des Index an. Die Aktien der Grossbank hatten bereits am Montag im Vorfeld der Zahlenvorlage 3 Prozent zugelegt. Im Jahresverlauf stehen sie indes 8 Prozent im Minus.

Am Markt wird von einem starken Ergebniskranz gesprochen. Die Analysten von Goldman Sachs heben zudem die gebildete Reserve für Aktienrückkäufe im Jahr 2021 in der Höhe von 1,5 Milliarden US-Dollar sowie die starke Kapitalisierung der UBS hervor.

Die Grossbank habe zwar keine regulatorische Genehmigung für eine Wiederaufnahme der Aktienrückkäufe im vierten Quartal erhalten - wie in der Vergangenheit angedeutet wurde, schreibt Vontobel. Die Reserve sei aber ein gutes Zeichen für die Wiederaufnahme im kommenden Jahr.

Die UBS beabsichtige, die Aktionärsausschüttung mehr zugunsten von Aktienrückkäufen zu verschieben, kommentiert zudem die ZKB in diesem Zusammenhang. Solange aber der französische Rechtsfall ungelöst bleibt, werde die Gesamtausschüttung wohl nicht allzu stark erhöht.

Mit Blick auf die Divisionen habe hauptsächlich das Investment Banking dafür gesorgt, dass die Erwartungen übertroffen wurden, so die GS-Experten. Die Erträge hätten dabei auch vergleichbare US-Banken geschlagen. Die Investmentbank sei besonders stark im Bereich "Derivatives & Solutions" gewesen, was für sehr starke Erträge im Aktiengeschäft gesorgt habe, ergänzt Vontobel.

Zur Gewinnüberraschung hätten aber alle Divisionen beigetragen, speziell erwähnenswert sei neben dem Handelsgeschäft auch die globale Vermögensverwaltung, ergänzt ausserdem die ZKB. So habe der Bereich etwa bei den Kundenvermögen überzeugt.

Das sieht man auch bei Vontobel so: Neben den höher als erwartet ausgefallen verwalteten Vermögen sei das gute Ergebnis getrieben gewesen von starken transaktionsbasierten Erträgen - bei Bruttomargen im Rahmen der Erwartungen. Aber das Nettoneugeld von 1,4 Milliarden habe "sehr enttäuscht", schränkt der ZKB-Analyst ein.

Geholfen haben beim Gewinn neben den höher als erwartet ausgefallenen Erträgen darüber hinaus auch Sondereffekte - wie etwa der Verkauf der Fondsvertriebsplattform Clearstream an die Deutsche Börse. Aber auch ohne die Einmaleffekte falle das Quartalsergebnis "sehr positiv" aus, schreibt der ZKB-Experte weiter. Der Ausblick sei derweil zu unverbindlich.

UBS bleibe der "Top Pick" des Sektors, schreibt die Credit Suisse. Insgesamt dürfte das Ergebnis zu ordentlichen Erhöhungen der Konsensschätzungen führen, was die Aktie weiterhin unterstützen sollte.

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