Zürich/Basel, 22. Juli 2020 - Die meisten wohlhabenden Anleger und Firmeninhaber weltweit gaben an, dass sie planen, basierend auf dem Ausgang der US-Wahlen, ihre Portfolios anzupassen. Beinahe die Hälfte der Befragten der neuen Investor Sentiment Umfrage des weltweit führenden globalen Vermögensverwalters UBS gaben an, dass die Wahl im November eines ihrer wichtigsten Bedenken sei.

Gemäss der Umfrage, die von Ende Juni bis Anfang Juli unter mehr als 4000 wohlhabenden Anlegern und Firmeninhabern aus 14 Märkten weltweit durchgeführt wurde, nahm der Optimismus in Bezug auf die Konjunktur und den Aktienmarkt, verglichen mit demselben Zeitraum vor drei Monaten, zu. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Folgen von COVID-19 nachgelassen haben.

  • 46% der Befragten sagten, sie schätzen die Weltwirtschaft in den kommenden 12 Monaten optimistisch ein, ein Anstieg gegenüber von 40% drei Monate zuvor
  • 38% gaben sich pessimistisch, ein Rückgang gegenüber 45% in der Periode zuvor
  • 52% sagten, sie seien optimistisch, was die Wirtschaft ihrer eigenen Region in den nächsten 12 Monaten betrifft, verglichen mit 46% in der letzten Ausgabe
  • 53% der Befragten gaben an, sie seien optimistisch, was Aktien in ihrer eigenen Region in den nächsten sechs Monaten angeht. In der letzten Umfrage waren es 45%

Ein wachsender Anteil der weltweit Befragten (46%) gab jedoch an, dass die US-Wahlen eine der grössten Sorgen darstelle. Ein Anstieg gegenüber 39% in der vorangehenden Umfrage. Ferner gaben 51% umfassende Bedenken bezüglich der Politik des eigenen Landes an, ein Anstieg verglichen mit 44% zuvor.

Eine hart umkämpfte US-Wahl könnte laut der letzten ElectionWatch Publikation von UBS, welche die weltweiten und regionalen Folgen der Wahl untersucht, in der Tat zu einer höheren Marktvolatilität führen. Dieser Bericht sieht jedoch nicht die gleiche Volatilität wie zum Zeitpunkt des Ausbruchs von COVID-19 vor.

Paula Polito, Divisional Vice-Chairman, UBS Global Wealth Management, erklärt: 'COVID-19 stellt für Anleger weltweit nach wie vor die grösste Sorge dar, doch gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den Regionen hinsichtlich des Schwerpunkts der Konjunkturprogramme. Während mehr Anleger aus Asien und Europa eine Chance für eine 'grüne' Erholung sehen, messen US-Investoren einer traditionellen wirtschaftlichen Wende mehr Bedeutung bei.'

Solita Marcelli, Chief Investment Officer Americas, UBS Global Wealth Management, erklärt: 'Die US-Wahl wird Anlegern voraussichtlich zahlreiche Chancen bieten sowie sie auch etwas Klarheit in Bezug auf die politische Richtung der weltweit grössten Volkswirtschaft verschaffen wird. Ungeachtet des Ergebnisses werden die möglichen Auswirkungen auf die Finanzmärkte wahrscheinlich nahezu neutral ausfallen, wenngleich zwischenzeitlich eine gewisse Volatilität zu beobachten sein wird.'

55% der Befragten gaben an, dass Joe Biden am wahrscheinlichsten als Sieger aus den Wahlen hervorgehen wird, während die anderen 45% Donald Trump nannten. In Lateinamerika sehen 49% der Anleger einen Sieg von Trump vorher, im weltweiten Vergleich der höchste Anteil. In der Schweiz prognostizieren 42% der Anleger einen Sieg von Trump, der niedrigste Anteil in allen der befragten Regionen.

Mit 75% sind Anleger aus Asien laut Umfrage am ehesten dazu geneigt ihr Portfolio entsprechend dem Wahlausgang anzupassen. Im weltweiten Durchschnitt gaben 61% dasselbe an, wobei Schweizer Anleger mit einem Anteil von nur 31% mit der geringsten Wahrscheinlichkeit in diesem Sinne handeln würden.

USA
Der Optimismus amerikanischer Anleger in Bezug auf den Konjunkturausblick ihrer Region nahm stärker als in jeder anderen Region der Welt zu. Ganze 41% gaben sich optimistisch, im Vergleich zu 30% drei Monate zuvor. Auch bei ihnen ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie ihr Portfolio dem Wahlausgang anpassen werden, tiefer. Nur 46% haben dies vor, verglichen mit den weltweit durchschnittlich 61%. Der UBS ElectionWatch Report sieht taktische Anpassungen erst ab September als wahrscheinliche Überlegungen an, nämlich dann wenn sich die Kampagne dem Ende zuneigt.

Lateinamerika
Der Optimismus der Befragten aus Lateinamerika in Bezug auf den Ausblick des Aktienmarkts ihrer Region nahm schneller als in anderen Teilen der Welt zu. Hier gaben sich 57% optimistisch, verglichen mit 47% drei Monate zuvor. Sie gaben ausserdem eher an, dass sie ihre Portfolios abhängig vom Wahlausgang in den USA anpassen würden. Von den befragten Anlegern hatten dies 67% im Sinne. Gemäss UBS ElectionWatch werden die US-Wahlen wahrscheinlich bedeutende Auswirkungen auf Lateinamerika und weitere Schwellenländer haben, insbesondere wenn man berücksichtigt, welche Auswirkungen die US-Politik auf die breite Gesamtwirtschaft, den Handel und die Geopolitik hat.

Europa
Europäische Anleger ausserhalb der Schweiz gaben sich optimistischer in Bezug auf den Ausblick für die heimische Wirtschaft in den kommenden 12 Monaten als der weltweite Durchschnitt. Hier drückten 55% Optimismus aus verglichen mit 52% weltweit. Sie gaben auch ein stärkeres Interesse für die US-Wahl als jede andere Region ausserhalb der USA an. Ganze 72% sind sehr interessiert verglichen mit durchschnittlich 67% weltweit. Gemäss UBS ElectionWatch wird die US-Wahl wohl zahlreiche wichtige Folgen für europäische Unternehmen haben, insbesondere in den Bereichen Handel, Steuern und Wechselkurse.

Schweiz
Die Befragten aus der Schweiz standen betreffend Interesse für die US-Wahl weltweit an zweiter Stelle. Ganze 70% gaben an, dass sie sehr interessiert sind, im Vergleich zu 67% weltweit. Mit nur 31% ist der Anteil derer, die ihr Portfolio abhängig vom Wahlausgang anpassen würden allerdings am geringsten. Im Gegensatz dazu sind es global 61%. Gemäss UBS ElectionWatch wird die US-Wahl auch für die Schweiz eine Reihe von Auswirkungen haben, unter anderem auf den Schweizer Franken, der in Zeiten der Unsicherheit zu einer Aufwertung tendiert.

Asien
Asiatische Investoren zeigten sich weltweit am optimistischsten in Bezug auf die Wirtschaft ihrer Region in den nächsten 12 Monaten und auf den Aktienmarkt ihrer eigenen Region in den nächsten sechs Monaten, wobei 60% in beiden Fällen Optimismus äusserten, verglichen mit weltweiten Durchschnittswerten von 52% bzw. 53%. Sie sagten auch am ehesten, dass sie ihre Portfolios in Abhängigkeit davon, wer die Wahlen in den USA gewinnt, anpassen würden, wobei 75% dies gegenüber 61% weltweit planen. Gemäss UBS ElectionWatch wird die Wahl angesichts der sich verändernden Beziehungen zu den USA besondere Auswirkungen auf China haben.

Über Investor Sentiment
Für die vorliegende Ausgabe befragte UBS vom 23. Juni bis zum 13. Juli 2020 2867 Anleger und 1151 Firmeninhaber mit einem investierbaren Vermögen von mindestens USD 1 Million (bei Anlegern) oder mindestens USD 1 Million Jahresumsatz und, abgesehen vom Firmeninhaber selbst, mindestens einem Mitarbeiter beziehungsweise einer Mitarbeiterin (bei Firmeninhabern). Die globale Erhebung verteilte sich auf 14 Regionen: Argentinien, Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Hongkong, Italien, Japan, Mexiko, Schweiz, Singapur, USA und Vereinigte Arabische Emirate. Für die vorherige Ausgabe befragte UBS vom 1. bis zum 20. April 2020 4108 Anleger und Firmeninhaber mit einem investierbaren Vermögen von mindestens USD 1 Million (bei Anlegern) oder mindestens USD 1 Million Jahresumsatz und, abgesehen vom Firmeninhaber selbst, mindestens einem Mitarbeiter beziehungsweise einer Mitarbeiterin (bei Firmeninhabern). Die globale Untersuchungsgruppe verteilte sich auf dieselben 14 Märkte.

UBS Group AG und UBS AG

UBS Group AG veröffentlichte diesen Inhalt am 22 Juli 2020 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 22 Juli 2020 07:15:04 UTC.

Originaldokumenthttps://www.ubs.com/global/de/investor-relations/press-releases/overview-news-display-ndp/de-20200722-investor-sentiment.html?campID=CAAS-ActivityStream

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