Zürich (awp) - Die UBS hat im dritten Quartal 2020 deutlich über dem Vorjahr und auch klar über den Erwartungen des Marktes abgeschnitten. Dafür war - neben ein paar Einmaleffekten - vor allem auch die operative Leistung der meisten Bereiche verantwortlich. Einzig das Schweiz-Geschäft war rückläufig.

Konkret fiel der Vorsteuergewinn um 13 Prozent auf 305 Millionen Franken. Hauptgrund für den Rückgang waren Wertberichtigungen für Kreditrisiken in Höhe von 84 Millionen Franken. Davon entfielen laut Angaben vom Dienstag 54 Millionen auf einen Betrugsfall bei einer in der Rohstoffhandelsfinanzierung tätigen Gegenpartei, von dem neben der UBS auch andere Gläubiger betroffen gewesen seien. Das verbleibende Engagement hier sei nun aber "minimal", betonte die Bank.

Ein weiterer Grund für das rückläufige Ergebnis waren rückläufige Kreditkartengebühren und Erträge aus Devisentransaktionen, die wegen der Corona-Pandemie tiefer als sonst üblich ausfielen. Das Wachstum des Nettoneugeschäftsvolumens im Private Banking sei derweil mit 5,6 Prozent stark gewesen.

Grundsätzlich sieht sich die UBS aber auch im Geschäft am Heimmarkt gut aufgestellt. So sehe man etwa im Hypothekargeschäft (Volumen: 149 Mrd, Anteil 65%) keine Anzeichen von Stress. Die Risiken im Handels-, Detailhandels- und Büroportfolio würden sorgfältig überwacht, sagte Finanzchef Kirt Gardner an der heutigen Analystenkonferenz. Die Lombard-Ausleihungen (32 Mrd) seien zudem voll unterlegt und würden ebenfalls täglich überwacht.

15 Milliarden oder 6 Prozent der Ausleihungen gehen laut UBS-Management an KMUs in der Schweiz. In diesem Zusammenhang hiess es, dass sich der im Rahmen des staatlichen Corona-Kreditprogramms beanspruchte Gesamtbetrag der Kreditzusagen von 1,6 Milliarden Franken (48%) per 31. Juli 2020 auf 1,7 Milliarden (52%) per 30. September nur leicht erhöht habe.

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