Zürich (awp) - Bei der Grossbank UBS kommt es zu diversen Wechseln in der Konzernleitung: drei Personen übernehmen eine neue Funktion und Jürg Zeltner, Chef der wichtigen Sparte Wealth Management und seit vielen Jahren bei der Bank, tritt von seinem Posten zurück. Er verlässt per Ende Jahr die Konzernleitung und wird 2018 aus der Bank ausscheiden, wie es in einer Mitteilung der Bank vom Donnerstag heisst.

Seinen Posten übernimmt per Anfang 2018 Martin Blessing, zurzeit Präsident Personal & Corporate Banking (PCB) und Präsident UBS Switzerland. Er führe sein Geschäft seit September 2016 erfolgreich, mit starken Finanzergebnissen und einem Rekordzuwachs an Neukunden, in einem Umfeld negativer Zinsen, heisst es. Ausserdem habe er die digitale Strategie des Unternehmensbereichs entscheidend weiterentwickelt.

Nachfolger von Blessing und damit neuer PCB-Chef wird derweil Axel P. Lehmann, zurzeit Group Chief Operating Officer. Seit seinem Amtsantritt vor zwei Jahren habe er bedeutende Fortschritte bei der Arbeit seines Bereichs erzielt, schreibt die UBS. Sabine Keller-Busse wiederum übernimmt die Funktion des Group Chief Operating Officer von Lehmann, wobei dazu neu auch das Group Human Resources (HR) gehört. Keller-Busse ist seit 2014 verantwortlich für den HR-Bereich und habe diesen seither neu ausgerichtet, so die Mitteilung.

Die Änderungen finden alle auf Anfang 2018 statt, wobei die Konzernleitung ab dann nur noch aus 11 statt bisher 12 Personen bestehen wird.

NEUER BÄR-CHEF?

Zu den genauen Rücktrittgründen von Zeltner wollte sich ein Sprecher der Bank nicht äussern. Zuletzt war etwa spekuliert worden, er könnte Nachfolger von Boris Collardi an der Spitze des Vermögensverwaltungsbank Julius Bär werden. Zeltner wurden auch Ambitionen für den Chefposten bei der UBS nachgesagt. Der Finanzblog 'Inside Paradeplatz' schreibt denn auch, der Abgang von Zeltner sei mit "Getöse" erfolgt. Er sei nicht freiwillig gegangen bzw. sei abgesetzt worden.

Zum Teil war auch spekuliert worden, Zeltner sei zu wenig erfolgreich gewesen bezüglich Wachstum der Kernsparte. In der Mitteilung heisst es, die UBS habe in seiner Zeit als WM-Chef die Position als weltweit führender Vermögensverwalter zurückerobert und "vor dem Hintergrund anspruchsvoller Marktbedingungen" die Profitabilität gesteigert.

Er habe zudem das Geschäft durch den Ausbau der führenden Stellung in der Region Asien/Pazifik sowie im Segment Ultra High Net Worth repositioniert. Konzernchef Sergio Ermotti dankt Zeltner in der Mitteilung "für seinen ausserordentlichen Beitrag während seiner über 30-jährigen Tätigkeit für die Bank." Der 50-jährige Zeltner hatte seine Karriere bei der UBS 1984 mit einer Banklehre beim damaligen Schweizerischen Bankverein begonnen.

uh/tp