Zürich (awp) - Trotz schwacher Konjunktur wegen der Corona-Krise plant die UBS derzeit keinen Stellenabbau. Ihren Marktanteil in der Vermögensverwaltung will die Grossbank

weiter steigern, allenfalls auch mit Akquisitionen. Auch zu den Gerüchten über eine Fusion mit der Credit Suisse nimmt Verwaltungsratspräsident Axel Weber in der "NZZ am Sonntag" Stellung.

Dem Druck der Investoren, die Kosten weiter zu senken, widersetzt sich Weber. "Diese unsichere Zeit mit gedämpfter Wirtschaftsaussicht wollen wir nicht auf dem Rücken der Mitarbeitenden bewältigen", sagte dieser im Gespräch mit der Zeitung. Die UBS beschäftigt global 70'000 Mitarbeiter, wovon 21'000 in der Schweiz.

Auch zu den Gerüchten über eine Fusion mit der Credit Suisse nimmt Weber Stellung: "Die UBS ist nicht auf Partnersuche - wir sind stark genug, unsere Zukunft allein zu gestalten." Jedoch wolle die UBS als Nummer eins in der globalen Vermögensverwaltung den Marktanteil steigern. Allenfalls auch mit Übernahmen: "Selbstverständlich schliessen wir Übernahmen nicht kategorisch aus, falls diese für unser globales Geschäftsmodell Sinnergeben."

Nach dem Wechsel an der Konzernspitze der UBS wird auch im Verwaltungsrat ein Generationenwechsel stattfinden. Die Suche nach seinem Nachfolger werde im nächsten Jahr eingeleitet, sagte Weber. Geplant sei, rechtzeitig vor der Generalversammlung 2022 die nächste Präsidentin oder den nächsten Präsidenten zu verkünden.

Den Austritt von Raiffeisen aus der Bankiervereinigung nimmt Weber zur Kenntnis und gibt gleichzeitig ein Bekenntnis ab: "Die Wirtschaftsverbände und damit auch die Bankiervereinigung spielen in der Schweizer Demokratie als Bindeglied zwischen Unternehmen und der Politik eine wichtige Rolle und sind damit ein Teil des Schweizer Erfolgsmodells, für das sich die UBS einsetzt."

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