Von Pietro Lombardi

MADRID (Dow Jones)--Der Banker Andrea Orcel hat seine finanziellen Forderungen an die spanische Bank Santander für deren Rückzieher von seiner Nominierung offenbar heruntergeschraubt. Der Manager, jetzt CEO der italienischen Unicredit, fordere nun noch 76 Millionen Euro statt 112 Millionen Euro, sagte eine mit den Vorgängen vertraute Person.

Banco Santander hatte Orcel im September 2018 als CEO ausgewählt, im Januar 2019 jedoch nach einem Streit um dessen Vergütung einen Rückzieher gemacht. Orcel wirft der Bank vor, den ihm angebotenen Vertrag gebrochen zu haben. Santander argumentiert, ein Brief mit einem Angebot sei kein Vertrag, und ein Vertrag sei nie zustande gekommen.

"Es ging immer um Integrität und darum, sicherzustellen, dass die Wahrheit festgestellt wird", sagte Orcel am Mittwoch in Madrid, wo heute eine Anhörung stattfindet. Bis zu einer Entscheidung können Wochen oder Monate vergehen.

Orcels Forderungen umfassen rund 10 Millionen Euro für Reputationsschäden und rund 20 Millionen Euro, die zwei Jahren Vergütung bei Santander entsprechen sollen. Zuvor hatte er Vergütung für fünf Jahre gefordert.

Unicredit und ein Vertreter Orcels lehnten eine Stellungnahme ab.

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May 19, 2021 08:23 ET (12:23 GMT)