Der Börsenmantel mit dem Namen Pegasus Capital, den Mustier führt, hat bei Investoren 500 Millionen Euro eingesammelt, wie einer der vier Sponsoren, der börsennotierte französische Investor Tikehau Capital, am Donnerstag mitteilte. Die Special Purpose Acquisition Company (SPAC) wird an der Börse Amsterdam gelistet. Hinter Pegasus steht auch Financière Agache, die private Vermögensverwaltung von Bernard Arnault, Großaktionär des Luxuskonzerns LVMH und reichster Franzose.

Die vier Sponsoren hätten weitere 100 Millionen Euro für die zweite Finanzierungsrunde bereitgestellt, teilte Tikehau mit. Sie wird fällig, wenn Mustier und sein Mitstreiter, der Investmentbanker Diego de Giorgi, auf der Suche nach einem Unternehmen fündig geworden sind. Infrage kommen nach früheren Angaben Fintechs, Fondsgesellschaften und Versicherungsunternehmen.

Zahlreiche Manager aus der Finanzbranche sind derzeit als Initiatoren von SPACs aktiv. Der ehemalige Commerzbank-Chef und UBS-Manager Martin Blessing hat schon Ende März ein solches Übernahmevehikel an die Amsterdamer Börse gebracht und dafür 415 Millionen Euro eingesammelt. Der ehemalige Allianz-Finanzchef Dieter Wemmer plant einem Bloomberg-Bericht zufolge, im Mai rund 250 Millionen Euro für ein SPAC im Versicherungssektor einzusammeln.

Für die Initiatoren sind SPACs attraktiv, weil sie für ihren Aufwand belohnt werden, indem sie in der Regel 20 Prozent an dem leeren Börsenmantel bekommen, ohne dafür selbst Geld in die Hand zu nehmen. Nach dem Börsengang haben sie zwei Jahre Zeit, ein Unternehmen zu finden, das auf das SPAC verschmolzen wird und dieses mit Leben füllt. Scheitern sie, bekommen die Anleger ihr Geld zurück.