Düsseldorf (Reuters) - Der in der Energiekrise verstaatlichte Versorger Uniper erwartet nach einem Rekordergebnis 2023 im neuen Geschäftsjahr wegen gesunkener Strom- und Gaspreise deutlich niedrigere Gewinne. Der bereinigte Konzernüberschuss werde 2024 zwischen 0,7 bis 1,1 Milliarden Euro betragen, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Im vergangenen Jahr war er auf 4,4 Milliarden Euro gestiegen - nach einem Fehlbetrag von 7,4 Milliarden Euro im Krisenjahr 2022. Uniper habe im vergangenen Jahr auch von Auflösungen von Rückstellungen profitiert, die der Konzern wegen ausbleibender Gaslieferungen aus Russland gebildet habe.

Uniper war 2022 durch den Gaslieferstopp Russlands in Schieflage geraten und verstaatlicht worden. Der Konzern hatte bereits vor zwei Wochen vorläufige Zahlen für 2023 veröffentlicht. Für 2024 erwartet Uniper nun ein bereinigtes Ebitda von 1,5 bis 2,2 Milliarden Euro, ebenfalls deutlich unter den Vorjahresniveau. Ab dem laufenden Geschäftsjahr 2024 will Uniper entlang dreier neuer Segmente berichten: Green Generation, Flexible Generation und Greener Commodities. Diese reflektierten die strategische Neuausrichtung des Konzerns.

"Wir werden rund acht Milliarden Euro bis 2030 in Unipers grüne Transformation investieren", erklärte Vorstandschef Michael Lewis. Neben der Dekarbonisierung und dem Ausbau der

Erneuerbaren Energien spiele die flexible Stromerzeugung eine wichtige Rolle für die Energiewende. Uniper hatte angekündigt, im Zuge der Kraftwerksstrategie der Bundesregierung Gaskraftwerke bauen zu wollen, die auch mit Wasserstoff betrieben werden können.

(Bericht von Tom Käckenhoff. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)