FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen kommen bis Freitagnachmittag von den Tageshochs zurück. Der DAX steigt, gestützt durch starke Autoaktien, um 0,4 Prozent auf 12.900 Punkte, der Euro-Stoxx-50 verliert dagegen 0,3 Prozent auf 3.477 Punkte. Die US-Arbeitsmarktdaten setzen keine größeren Akzente im Markt. Die US-Wirtschaft hat im Juni 372.000 Stellen geschaffen, was deutlich über der Erwartung von 250.000 liegt. Die Arbeitslosenquote entsprach derweil mit 3,6 Prozent den Erwartungen.


   Kein Grund für Fed, Zinserhöhungstempo zu drosseln 

Allerdings stören sich einige Teilnehmer an der Entwicklung der Stundenlöhne. "Das Lohnwachstum hat im Jahresvergleich weniger stark nachgelassen als erhofft und erwartet", so QC Partners. Damit fielen die Zweitrundeneffekte höher aus als befürchtet. Ein Lohnwachstum auf diesem anhaltend hohen Niveau setze die US-Notenbank zusätzlich unter Druck. "Damit wird es für die Fed schwer bis unmöglich, bei der Straffung der Geldpolitik vom Gaspedal zu gehen."

Auf Unternehmensseite bleibt es ruhig. Für Uniper geht es 1,2 Prozent nach oben. Der Energieversorger bittet angesichts der stark gestiegenen Gaspreise um Staatshilfe. Der Konzern hat bei der Bundesregierung einen Antrag auf Stabilisierungsmaßnahmen gestellt. Um welche Geldbeträge es geht, sagte Uniper nicht. Der Vorschlag sieht unter anderem zusätzliche Fremdkapitalmittel durch eine Aufstockung der derzeit noch nicht gezogenen KfW-Kreditlinie vor. Schließlich enthält der Vorschlag Eigenkapitalkomponenten, die eine Beteiligung des Bundes zur Folge haben wird.


   Autoaktien auf der Überholspur 

Autoaktien liegen gut im Markt. VW gewinnen 4,3 Prozent. "Eine AR-Sitzung bei VW birgt immer Überraschungspotenzial" so ein Marktteilnehmer. Über das "was" und "wann" könne im Vorfeld aber allenfalls spekuliert werden. Hinter verschlossenen Türen dürfte über die jüngste Entwicklung in der Software-Sparte Cariad gesprochen werden. Ob es zu dem Termin erste Aussagen zur Geschäftsentwicklung im zweiten Quartal geben wird, bleibe abzuwarten. Porsche liegen 4,9 Prozent vorne - möglicherweise hoffen Anleger auf Neuigkeiten zum Thema IPO.

BMW (+0,4%) hat angesichts anhaltender Halbleiterengpässe auch im zweiten Quartal weniger Autos abgesetzt. In der Gruppe sanken die Verkäufe der Kernmarke und von Mini laut Mitteilung um 19,8 Prozent auf 563.536 Autos. Der Absatz der Kernmarke sackte um 19,6 Prozent auf 496.745 Einheiten ab. Den Absatz vollelektrifizierter Fahrzeuge konnte BMW im Quartal dagegen erneut steigern um 85,2 Prozent auf 40.602 Einheiten. Inklusive Autos mit Hybridantrieb lagen die Verkäufe elektrifizierter Wagen in den drei Monaten bei 94.884 Einheiten, ein Plus von 14,3 Prozent.

Für die Aktie von TAG Immobilien geht es um 7,6 Prozent nach unten, hier belastet eine Kapitalerhöhung in Höhe von 200 Millionen Euro.


   Analysten werden bei Adidas vorsichtiger 

Die Analysten werden mit Blick auf das zweite Quartal bei Adidas (-1,4%) seit Tagen vorsichtiger. Nun hat auch die Deutsche Bank das Kursziel auf 240 nach 305 Euro gleich um über 20 Prozent gesenkt, das Votum lautet weiter "Kaufen". Die Analysten erwarten eine schwächere Umsatz- und Margenentwicklung für das zweite Quartal und haben nun eine etwas vorsichtigere Einschätzung für das zweite Halbjahr und 2023. Sie gehen zudem davon aus, dass die Prognosen für das Gesamtjahr gesenkt werden, aber dies werde von den Anlegern bereits erwartet.


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Aktienindex              zuletzt       +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.476,68       -0,3%      -11,82     -19,1% 
Stoxx-50                3.481,88       -0,5%      -18,68      -8,8% 
DAX                    12.899,65       +0,4%       56,43     -18,8% 
MDAX                   26.009,90       +0,6%      148,65     -26,0% 
TecDAX                  2.968,88       -0,0%       -0,35     -24,3% 
SDAX                   12.234,97       +0,2%       26,69     -25,5% 
FTSE                    7.164,62       -0,3%      -24,46      -2,6% 
CAC                     5.989,38       -0,3%      -17,32     -16,3% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                 absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       1,30                   +0,04      +1,48 
US-Zehnjahresrendite        3,08                   +0,08      +1,57 
 
DEVISEN                  zuletzt       +/- %    Fr, 8:18  Do, 17:06   % YTD 
EUR/USD                   1,0143       -0,2%      1,0162     1,0173  -10,8% 
EUR/JPY                   138,29       +0,0%      137,81     138,28   +5,7% 
EUR/CHF                   0,9929       +0,3%      0,9894     0,9897   -4,3% 
EUR/GBP                   0,8465       +0,1%      0,8466     0,8477   +0,7% 
USD/JPY                   136,36       +0,2%      135,64     135,93  +18,5% 
GBP/USD                   1,1981       -0,3%      1,2005     1,2000  -11,5% 
USD/CNH (Offshore)        6,6965       +0,1%      6,7064     6,7019   +5,4% 
Bitcoin 
BTC/USD                21.213,42       -2,0%   21.839,83  20.973,54  -54,1% 
 
ROHÖL                    zuletzt   VT-Settl.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                 103,51      102,73       +0,8%       0,78  +43,4% 
Brent/ICE                 105,96      104,65       +1,3%       1,31  +41,5% 
GAS                               VT-Schluss                +/- EUR 
Dutch TTF                 179,00      184,50       -2,3%      -4,18  +41,6% 
 
METALLE                  zuletzt      Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.737,58    1.740,06       -0,1%      -2,48   -5,0% 
Silber (Spot)              19,15       19,22       -0,4%      -0,08  -17,9% 
Platin (Spot)             887,63      876,73       +1,2%     +10,90   -8,5% 
Kupfer-Future               3,54        3,58       -1,2%      -0,04  -20,3% 
 
YTD zu Vortagsschluss 
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/ros

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July 08, 2022 09:59 ET (13:59 GMT)