--Uniper erreicht gesteckte Ziele für 2021

--Starkes Ergebnis im Segment Globaler Handel

--Wirtschaftliche Nettoverschuldung deutlich gesenkt

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Von Eric Reinhard

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Energieversorger Uniper hat 2021 seine gesteckten Ziele erreicht. Der Konzern profitierte dabei von einem überaus guten Ergebnis im Segment Globaler Handel, was vor allem auf das internationale Portfolio zurückzuführen sei. Dieses habe von ungewöhnlichen Wetterbedingungen in Nordamerika und dem Asiengeschäft profitieren können. Im Gasgeschäft profitierte das Unternehmen von steigenden Preisen. Die Nettoverschuldung wurde deutlich gesenkt.

Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag mit 1,187 Milliarden Euro am oberen Rand der ausgegebenen Prognose von 1,05 bis 1,3 Milliarden Euro. Im Vorjahr wurden hier 998 Millionen Euro verbucht. Für den bereinigten Konzernüberschuss wurden 906 Millionen nach 774 Millionen Euro vermeldet. Hier hatte die Spanne zwischen 850 Millionen bis 1,05 Milliarden Euro gelegen. Analysten hatten beim bereinigten EBIT mit 1,199 Milliarden Euro und beim bereinigten Konzernüberschuss mit 894 Millionen Euro gerechnet.


   Umsatz deutlich gesteigert - Wirtschaftliche Nettoverschuldung sinkt signifikant 

Die wirtschaftliche Nettoverschuldung sank seit Jahresende 2020 signifikant auf 324 Millionen Euro von 3,050 Milliarden Euro. Grund hierfür ist laut Mitteilung ein höherer operativer Cashflow durch Optimierung der Liquidität und niedrigere Pensions-Rückstellungen.

Der Umsatz stieg deutlich auf 163,979 Milliarden Euro von 50,968 Milliarden im Vorjahr. Aufgrund einer IFRS-bedingte Inkongruenz bei der Marktbewertung von derivativen Sicherungsgeschäften im Strom- und Gasgeschäft ergeben sich Bewertungseffekte. Auf unbereinigter Basis wies Uniper deshalb einen Konzernfehlbetrag von 4,106 Milliarden Euro aus, nach einem Gewinn von 402 Millionen Euro im Vorjahr. Das Ergebnis je Aktie lag bei minus 11,39 Euro nach plus 1,08 Euro.

"Trotz der volatilen Märkte konnte Uniper ein tolles Ergebnis erzielen, das den Erwartungen unserer Ende Oktober angehobenen Jahresprognose für das Jahr 2021 entspricht", sagte Uniper-Finanzvorständin Tiina Tuomela laut Mitteilung. "Die vor allem zum Ende letzten Jahres rasant gestiegenen Strom- und Gaspreise haben einen außerordentlichen Liquiditätsbedarf nach sich gezogen, um die erforderlichen Sicherungsleistungen bedienen zu können." Fallen die Strom- und Gaspreise, reduzieren sich auch die Sicherungsleistungen wieder, führt Tuomela aus.

Das Ergebnis im Bereich Europäische Erzeugung lag leicht unter dem Vorjahresergebnis. Negativ wirkte sich u.a. die vorübergehende Nichtverfügbarkeit des niederländischen Steinkohlekraftwerks Maasvlakte 3 aus. Zudem belasteten höhere Rückstellungen für Entsorgungs- und Rückbauverpflichtungen in Schweden. Das Ergebnis im Segment Russische Stromerzeugung lag auf Vorjahresniveau, so Uniper.


   Uniper erwartet stabiles Ergebnis in 2022 

Wie Uniper bereits am Montag adhoc mitgeteilt hat, soll an die Aktionäre eine drastisch gekürzte Dividende von 0,07 Euro je Aktie ausgeschüttet werden. Im Vorjahr hatte diese noch bei 1,37 Euro gelegen. Uniper begründete dies u.a. mit einem zusätzlichen Liquiditätsbedarf aufgrund der hohen Volatilität am Energiemarkt. Zudem plant Uniper "zurzeit nicht, eine Dividendenpolitik zu beschließen".

Im laufenden Jahr peilt der MDAX-Konzern einen bereinigten operativen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 1,0 bis 1,3 Milliarden Euro an, sowie einen bereinigten Nettogewinn von 0,8 bis 1,1 Milliarden Euro, wie er bereits zu Wochenbeginn mitgeteilt hat. Dies liegt in etwa auf dem Niveau von 2021. Das Geschäftsumfeld sei "weiterhin herausfordernd", so Uniper.

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DJG/err/sha

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February 23, 2022 02:42 ET (07:42 GMT)