Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Indien meldet fast 315.000 Infektionen innerhalb eines Tages 

Die indischen Behörden haben binnen 24 Stunden fast 315.000 Corona-Infektionen registriert. Wie das Gesundheitsministerium mitteilte, wurden 314.835 Neuinfektionen innerhalb eines Tages registriert. Die Gesamtzahl der Infektionen stieg damit auf 15,9 Millionen. So viele Neuinfektionen binnen eines Tages hat noch kein anderes Land weltweit gemeldet. Indien ist nach den USA das am zweitschwersten von der Pandemie betroffene Land der Welt. Die Zahl der Todesfälle binnen 24 Stunden wurden mit 2.074 angegeben. Damit starben bislang fast 185.000 Menschen in Indien nach einer Infektion mit dem Coronavirus. Religiöse Zusammenkünfte, politische und sportliche Veranstaltungen sowie ein Mangel an Medikamenten und Sauerstoff haben die Situation in dem Land mit seinen 1,3 Milliarden Bürgern in vergangenen Wochen verschärft.


Impfstoffhersteller Valneva startet letzte klinische Tests 

Der französisch-österreichische Pharmakonzern Valneva hat eine abschließende klinische Studie zu seinem Impfstoff angekündigt. Geplant sei eine klinische Studie der Phase 3, teilte der Konzern mit Hauptsitz in Saint-Herblain in Westfrankreich mit. Verläuft sie erfolgreich, will Valneva im Herbst die Marktzulassung beantragen. In der Studie namens "Cov-Compare" soll der Valneva-Impfstoff VLA2001 mit dem bereits zugelassenen Vakzin von Astrazeneca verglichen werden. Bei der Untersuchung mit 4.000 Teilnehmern in Großbritannien solle "die Überlegenheit von VLA2001" gegenüber dem Astrazeneca-Vakzin gezeigt werden, das wegen Fällen von Hirnvenen-Thrombosen in Deutschland laut Empfehlung der Impfkommission nur an über 60-Jährige verimpft werden soll.


Hausärztechef will jüngere Altersgruppen vorziehen 

Der Chef des Hausärzteverbands fordert eine Änderung in der Impfreihenfolge. "Wir müssen uns schnell darüber Gedanken machen, wie wir mit den 6- bis 16-jährigen Kindern und Jugendlichen umgehen. Sie sind die mobilste Altersgruppe, haben die meisten Kontakte - sollen bisher aber als letzte geimpft werden. Das macht keinen Sinn, gerade auch mit Blick auf die aktuelle Zunahme der Infektionen in den Kitas und Schulen", sagte Ulrich Weigeldt der Wirtschaftswoche. "Deshalb sollte die jüngste Altersgruppe vorgezogen werden, beispielsweise vor den 50- bis 60-Jährigen, denen es nicht so viel ausmachen dürfte, sich noch etwas länger einzuschränken und Couch-Potato zu sein", erklärte Weigeldt. Zwar müsste der Impfstoff für Kinder und Jugendliche "erst mit der gebotenen Sorgfalt geprüft und zugelassen sein", aber die ersten Studien würden bereits laufen. "Ich rechne mit einer früheren Zulassung als 2022", sagte Weigeldt.


Ärztekammer fordert Corona-Bevölkerungstests nach britischem Vorbild 

Die Bundesärztekammer fordert eine bessere Erfassung der Infektionslage in Deutschland und verweist auf das Vorbild Großbritannien. "Wir brauchen endlich repräsentative Bevölkerungstests auf das Corona-Virus, wie es sie zum Beispiel in Großbritannien schon lange gibt", sagte Ärztepräsident Klaus Reinhardt den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Nur so ließen sich die Corona-Eindämmungsmaßnahmen auf eine valide wissenschaftliche Grundlage stellen. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse über das Ansteckungsrisiko in den Schulen etwa seien nach wie vor nicht eindeutig. "Wenn die Inzidenz unter Jugendlichen steigen sollte und sie nach den Schulschließungen oder in den Ferien wieder sinkt, kann das natürlich auch mit den massenhaften Schnelltestungen zusammenhängen, die seit einigen Wochen Voraussetzung für den Präsenzbetrieb sind", sagte Reinhardt. "Wir wissen es einfach nicht genau."


 
Mehr als 29.500 Neuinfektionen in Deutschland 

In Deutschland sind innerhalb eines Tages 29.518 (Vorwoche: 29.426) Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden zudem 259 (293) weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz stieg leicht auf 161,1 (160,1). Am Vortag hatte sie bei 160,1 gelegen. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Fälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie liegt nach Angaben des RKI mittlerweile bei 3.217.710 (3.073.442). Die Zahl der insgesamt registrierten Todesfälle stieg auf 80.893 (79.381).

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April 22, 2021 04:58 ET (08:58 GMT)