Das Börsenjahr 2019 beendete die VARTA-Aktie (WKN: A0TGJ5 / ISIN: DE000A0TGJ55) mit einem sensationellen Kursplus von 388 Prozent. Dafür lief es im neuen Jahr alles andere als rund. Zuletzt wuchs das Minus auf knapp 40 Prozent an. Damit führt das Papier die Verliererlisten in MDAX und TecDAX an. Dabei war es gar nicht das Coronavirus, das der VARTA-Aktie zunächst zugesetzt hatte.

Nach den enormen Kurszuwächsen im Vorjahr dürften einige Investoren die Gelegenheit für Gewinnmitnahmen genutzt haben. Der andere Grund könnte Marktteilnehmer dagegen noch eine Weile beschäftigen. Es wird befürchtet, dass es VARTA in Zukunft verstärkt mit der Konkurrenz aus China zu tun bekommen sollte. Diese könnte dem Mikrobatterien-Spezialisten Marktanteile wegjagen und für einen härteren Preiswettbewerb sorgen. Auch deshalb dürfte VARTA zuletzt rigoroser gegen mutmaßliche Patentverletzungen vorgegangen sein.

Dabei käme ein stärkerer Preiswettbewerb zur Unzeit. VARTA ist gerade dabei, die Kapazitäten im Bereich der kleinen Lithium-Ionen-Knopfzellen kräftig auszubauen. Diese kommen unter anderem in Hörgeräten und Kopfhörern zum Einsatz. Von 80 Millionen Akkus im zurückliegenden Jahr soll die Produktion auf 100 Millionen im laufenden Jahr und 150 Millionen bis zum Jahr 2022 ausgebaut werden.

Die immense Nachfrage kommt insbesondere von Smartphone-Anbietern, die immer mehr Kleinbatterien für ihre kabellosen Kopfhörer benötigen. Mit den sogenannten Headsets werden unter anderem die AirPods von Apple (WKN: 865985 / ISIN: US0378331005) ausgestattet. Ein Zukunftstrend sind auch Hörgeräte. Die Menschen werden immer älter, während die Weltbevölkerung weiter wächst und die Gesundheitsversorgung in den Schwellenländern verbessert wird. Auf diese Weise dürfte dem Geschäft mit Hörgeräten und den dafür benötigten Mikrobatterien ebenfalls eine wachsende Bedeutung zukommen.

Bei VARTA hat man jedoch erkannt, dass es nicht sinnvoll wäre, sich nur auf einige wenige Bereiche zu konzentrieren. Die Diversifikation ist angelaufen. Dazu wurde zum Beispiel das Produktportfolio um den Bereich Gerätebatterien für Endkonsumenten erweitert. Zu diesem Zweck kaufte das Unternehmen die Sparte rund um Haushaltsbatterien unter der Marke VARTA vom US-Konzern Energizer zurück. Zudem will man mit Speicherlösungen im Bereich Erneuerbare Energien mitmischen. Die Elektromobilität gehört ebenfalls zu den neuen Betätigungsfeldern.

Mit einem 2020er-KGV von 31 ist die VARTA-Aktie weiterhin nicht gerade günstig bewertet. Allerdings ist der Wert inzwischen deutlich günstiger zu haben als noch vor einigen Monaten. Auch bei einem Blick auf das zuletzt noch einmal gesteigerte Wachstumstempo scheint die VARTA-Aktie nicht mehr überteuert zu sein. Der Umsatz ist im Geschäftsjahr 2019 um 34 Prozent auf 364 Mio. Euro gewachsen. Das bereinigte EBITDA stieg um 95 Prozent auf 98 Mio. Euro, so dass die bereinigte EBITDA-Marge um 8,4 Prozentpunkte auf 26,9 Prozent verbessert werden konnte.

Anleger, die auf Kursgewinne bei VARTA setzen wollen, können mit einem Faktorzertifikat Long (WKN: MF7NC0 / ISIN: DE000MF7NC03) sogar gehebelt von Kursgewinnen profitieren. Auch Shorties steht ein passendes Faktorzertifikat (WKN: MC2YWL / ISIN: DE000MC2YWL8) zur Verfügung.

Bildquelle: Pressefoto Varta