Von Olivier Pinaud

PARIS (Dow Jones)--Gerichtsvollzieher in Frankreich haben am Donnerstag Dokumente in den Büros des Entsorgungsunternehmens Veolia Environnement, des Energiekonzerns Engie und des Infrastrukturinvestors Meridiam beschlagnahmt. Grundlage für die Beschlagnahmung war ein von dem Entsorger Suez SA beantragter Gerichtsbeschluss, wie eine informierte Person sagte.

Der französische Abwasser- und Abfallentsorger Suez hatte den Antrag gestellt, um Transparenz über Veolias Kauf einer 29,9-prozentigen Suez-Beteiligung von Engie zu erhalten. Der Beschluss wurde von einem Handelsgericht in Nanterre erlassen. Neben Veolia und Engie ist Meridiam als potenzieller Käufer der Wassersparte von Suez involviert. Mit dem Verkauf dieser Aktivitäten sollen kartellrechtliche Bedenken ausgeräumt werden.

Veolia, Engie und Meridiam können gegen den Gerichtsbeschluss rechtlich vorgehen. In diesem Fall würden die am Donnerstag beschlagnahmten Dokumente nach französischem Recht bis zur weiteren rechtlichen Klärung aufbewahrt. Alle drei Unternehmen lehnten eine Stellungnahme ab.

Veolia hatte im Oktober die Übernahme eines Anteil von knapp 30 Prozent an Suez von dem Energieversorger Engie vereinbart und will danach ein Übernahmeangebot für das komplette Unternehmen vorlegen. Suez hat dieses Ansinnen jedoch als feindlich zurückgewiesen. Ein Gericht hatte die Übernahme kurz danach mit der Begründung auf Eis gelegt, dass die Sozial- und Arbeitsnehmergremien von Suez nicht konsultiert worden seien. In der vergangenen Woche bestätigte ein Berufungsgericht die Entscheidung bis zum Abschluss dieser Konsultationen.

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November 26, 2020 07:09 ET (12:09 GMT)