Bülach (awp) - Vetropack hat im ersten Semester des Geschäftsjahres 2017 so viele Glasverpackungen abgesetzt wie noch nie. Den Umsatz konnte das Unternehmen aber gleichwohl nur knapp halten, verbuchte unter dem Strich aber einen leicht höheren Gewinn. Im Ausblick bleibt das Management zuversichtlich.

Mit 2,58 Mrd Einheiten erzielte das Unternehmen im ersten Halbjahr einen Rekordabsatz, wie es am Dienstag mitteilt. Von Januar bis Juni habe die Glasverpackungsindustrie in Europa von einer kontinuierlich wachsenden Nachfrage profitiert, heisst es zur Begründung. Der konsolidierte Umsatz sank gleichwohl um 0,2% auf 310,2 Mio CHF, währungsbereinigt verbuchte das Unternehmen aber einen 1,2% höheren Nettoerlös von CHF 314,5 Mio CHF.

Der EBIT nahm um 1,3% auf 30,3 Mio CHF ab und die entsprechende Marge fiel um 0,1 Prozentpunkte auf 9,8%. Steigende Personalkosten und Abschreibungen hätten die gesunkenen Energie- und Rohstoffkosten kompensiert, so Vetropack.

Unter dem Strich resultierte dennoch ein um 1,2% höherer Konzerngewinn von 24,7 Mio CHF aufgrund von tieferen Finanzkosten und währungsbedingten Kursgewinnen. Diese hätten sich positiv auf den konsolidierten Semestergewinn ausgewirkt.

EXPORTERLÖSE WEGEN ITALIEN GESUNKEN

Die Vetropack-Gesellschaft in Italien habe Anfang 2017 die eigenständige Verantwortung für den italienischen Markt übernommen, und die bisherigen Exporte der anderen Vetropack-Töchter nach Italien seien ins Portfolio von Vetropack Italia integriert worden. Diese Umschichtung habe zu einem Rückgang der Exporterlöse in Tschechien, der Slowakei und Österreich geführt, heisst es weiter. Im Gegenzug seien jedoch die Nettoerlöse in Italien um knapp 20% gestiegen.

Der Exportanteil der Vetropack-Gruppe betrug 44,0%, nach 44,4% im Vorjahr. Dass trotz der Umschichtung in Italien der Exportanteil stabil blieb, sei den höheren Verkäufen in andere ost- und westeuropäische Länder zu verdanken. Einen wesentlichen Beitrag habe zudem der Exportausbau der ukrainischen Tochtergesellschaft PrJSC Vetropack Gostomel geleistet, heisst es weiter.

Im Vergleich zum Halbjahr 2016 investierte das Unternehmen zudem in den ersten sechs Monaten mit 30 Mio CHF knapp 27% weniger. Davon flossen den Angaben nach 20,6 Mio in den laufenden Unterhalt, die Modernisierung und den Kapazitätsausbau der Anlagen und Maschinen. Im italienischen Glaswerk in Trezzano habe man neue Prüfmaschinen installiert und im tschechischen Glaswerk in Kyjov eine Glasblasmaschine ersetzt, heisst es dazu.

ANZEICHEN DER ERHOHLUNG IN DER UKRAINE

Mit Blick auf das restliche Geschäftsjahr rechnet das Management mit einem unverändert positiven Marktumfeld und sieht vor allem in der Ukraine Anzeichen für eine wirtschaftliche Stabilisierung. Diese seien aber laut Vetropack noch nicht ergebniswirksam im 2017.

Die turnusmässige Wannenrevision im ukrainischen Glaswerk Gostomel und Modernisierungen in anderen Vetropack-Werken dürften zudem aufgrund von Produktionsunterbrechungen die Wertschöpfung leicht belasten, so Vetropack. Für das gesamte Geschäftsjahr 2017 rechnet das Unternehmen weiterhin mit einer leichten Steigerung der Nettoerlöse und mit einer höheren Wertschöpfung.

sta/gab