St. Gallen (awp) - Vifor Pharma sieht sich mit einer kartellrechtlichen Untersuchung der europäischen Wettbewerbsbehörden konfrontiert. Im Zentrum der Untersuchungen stehen Vorwürfe bezüglich möglicher wettbewerbsrechtlicher Verstösse auf dem Markt für intravenöse Eisenpräparate.

Das Biopharma-Unternehmen soll im Rahmen einer Marketing-Kampagne für medizinisches Fachpersonal die Produkte des engsten Konkurrenten Pharmacosmos verunglimpft haben, wie die Behörde am Montag mitteilte.

Es werde nun untersucht, ob Vifor irreführende Informationen über die Sicherheit des Eisenmangelpräparates Monofer verbreitet habe, das in direkter Konkurrenz mit dem hauseigenen Produkt Ferinject stehe. Denn dadurch sei es mutmasslich zu Verzögerungen bei der Verbreitung von Monofer gekommen und der Wettbewerb damit behindert worden.

Ein Vifor-Sprecher erklärte auf Anfrage von AWP, das Unternehmen nehme die Untersuchung zu Kenntnis und kooperiere uneingeschränkt. Vifor sei aber überzeugt, sich nicht wettbewerbswidrig verhalten zu haben. "Die Eröffnung einer formellen Untersuchung durch die Europäische Kommission bedeutet nicht, dass ein Fehlverhalten unsererseits festgestellt wurde."

Vifor Pharma soll von der australischen Unternehmen CSL übernommen werden. Der Abschluss der Ende 2021 vermeldeten Milliarden-Transaktion hatte sich zuletzt aber verzögert.

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