(neu: Kurs, weitere Details und Analysten)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Vitesco haben am Donnerstag im späten Handel ihre massiven Anfangsverluste nahezu vollständig wett gemacht. Zuletzt kosteten die Papiere des Autozulieferers 62,40 Euro und notierten damit nur noch einen Hauch unter ihrem Schlusskurs vom Vortag. Am Morgen waren sie nach einem enttäuschend aufgenommenen Margenausblick um bis zu 10 Prozent auf den niedrigsten Stand seit Anfang Januar gefallen. Im bisherigen Jahresverlauf summiert sich der Kursgewinn aber auf rund 14 Prozent.

Vitesco erwartet für das laufende Jahr eine steigende Produktion der Autohersteller und rechnet deshalb mit einem Umsatz- und Gewinnwachstum. Eckdaten für das abgelaufene Geschäftsjahr hatte der Konzern schon vor einem Monat veröffentlicht. Noch nicht bekannt war das Nettoergebnis: Das mit 23,6 Millionen Euro wieder im positiven Bereich lag. 2021 stand unter dem Strich noch ein Verlust von 122 Millionen. Wie erwartet wird Vitesco für das vergangene Jahr keine Dividende zahlen.

Bei manchen Investoren kam der Ausblick nicht gut an, weil sie sich höhere Jahresziele erhofft hatten. Beim freien Mittelzufluss hatten Analysten mehr als doppelt so viel erwartet, als Vitesco mit etwa 50 Millionen Euro in Aussicht stellt. Analyst Himanshu Agarwal von Jefferies erklärte, der Markt müsse seine Erwartungen damit korrigieren. Laut einem Händler bestätigten die Ziele, dass der Autozulieferer höhere Kosten nicht vollständig auf seine Kunden abwälzen oder durch eine höhere Produktivität auffangen kann.

Der Ausblick des Autozulieferers dürfte die Konsensschätzung für das operative Ergebnis (Ebit) im mittleren einstelligen Prozentbereich sinken lassen, erwartet Analyst David Lesne von der UBS. Dagegen wertete sein Kollege Chris McNally vom Analysehaus Evercore ISI den Ausblick als "robust" und würdigte die Auftragslage als "beeindruckend"./edh/jkr/jha/