PARIS (dpa-AFX) - Der französische Medienkonzern Vivendi steckt den Rahmen für den geplanten Börsengang seiner Musiktochter UMG ab. Wie Vivendi am Samstag in Paris mitteilte, könnten 60 Prozent des Kapitals von Universal Music (UMG) bis Jahresende an die Aktionäre des Konzerns verteilt werden. Vor der Mitteilung sei noch die Umsetzung des Ende 2020 angekündigten Verkaufs eines 10-prozentigen UMG-Anteilspakets an ein vom chinesischen Internet-Giganten Tencent angeführtes Konsortium abgewartet worden, der UMG mit einem Unternehmenswert von 30 Milliarden Euro bewerte. Das Konsortium hält damit nun ein Fünftel an UMG.

Die Vivendi-Aktionäre sollen am 29. März auf einer außerordentlichen Hauptversammlung über die Pläne für das Plattenlabel entscheiden, das unter anderen die Beatles, Lady Gaga oder Rihanna im Katalog hat. Die Aktie von UMG könnte an der Amsterdamer Euronext-Börse notiert werden. Der Börsengang solle nach Möglichkeit bis Ende 2021 über die Bühne gehen.

Institutionelle Investoren drängen Vivendi schon lange, UMG abzuspalten oder an die Börse zu bringen. Das Kalkül dahinter: Zwei eigenständige Konzerne wären dann mehr wert als einer, der sogenannte Konglomeratsabschlag würde wegfallen.

Unter anderem das Musikgeschäft hatte Vivendi im Corona-Jahr 2020 geholfen, die Folgen der Viruspandemie abzufedern. So lief etwa der Streamingbereich zuletzt sehr gut.

Erst Mitte 2020 war der UMG-Konkurrent Warner Music Group an die Börse zurückgekehrt. Der Aktienkurs stieg seither deutlich, vor allem ab Dezember hatte der Kurs Schwung aufgenommen.

Das Vivendi-Management stellte seinen Anteilseignern am Samstag zudem für 2020 eine unveränderte Dividende von 0,60 Euro in Aussicht. Über einen entsprechenden Vorschlag können die Aktionäre dann bei der regulären Hauptversammlung im Juni entscheiden./mis