Von Mauro Orru

PARIS (Dow Jones)--Die Medienkonzerne Vivendi und Mediaset haben eine Einigung erzielt, um ihre seit fast fünf Jahren andauernden Rechtsstreitigkeiten beizulegen und die scharfe Auseinandersetzung zu beenden. Die beiden Konzerne teilten am Montagabend gemeinsam mit, dass sie auf alle Rechtsstreitigkeiten und Ansprüche gegeneinander verzichten. Vivendi werde auf der Jahreshauptversammlung von Mediaset mehreren Beschlüssen zustimmen und seinen Gesamtanteil an Mediaset reduzieren.

Das französische Konglomerat Vivendi SE und die Mediaset SpA, die von der Familie des ehemaligen italienischen Premierministers Silvio Berlusconi kontrolliert wird, liegen seit 2016 im Clinch, als Vivendi einen Deal zur Übernahme von Mediasets Pay-TV-Sparte Mediaset Premium rückgängig machte.

Die von dem Milliardär Vincent Bollore kontrollierte Vivendi erhöhte dann ihren Anteil an Mediaset auf 28,8 Prozent, was der italienische Konzern als feindlich betrachtete und dagegen vorging.

Im Jahr 2017 wurde Vivendi durch eine Entscheidung der italienischen Kommunikationsbehörde Agcom gezwungen, einen Anteil von 19,19 Prozent an Mediaset an den Asset Trust Simon Fiduciaria SpA zu übertragen, um sich an ein Gesetz zum Schutz des Medienpluralismus in Italien zu halten.

Im Rahmen der nun getroffenen Vereinbarung stimmte Vivendi zu, den über Simon Fiduciaria gehaltenen Anteil von 19,19 Prozent über einen Zeitraum von fünf Jahren zu verkaufen.

Der Mehrheitsaktionär von Mediaset, die von der Familie Berlusconi kontrollierte Holdinggesellschaft Fininvest SpA, wird einen fünfprozentigen Mediaset-Anteil kaufen, der direkt von Vivendi gehalten wird. Das französische Unternehmen bleibt mit einem Anteil von 4,61 Prozent Aktionär und kann diesen Anteil behalten oder jederzeit und zu jedem Preis verkaufen.

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May 04, 2021 03:02 ET (07:02 GMT)